Erinnerungen an die Vergangenheit – Zeitzeugen und Zeitzeuginnen erzählen
Hier finden Sie kurze Auszüge aus Interviews mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen aus Wiener Neustadt, worin uns von Erlebnissen, Situationen und Ereignissen berichtet wird. Diese Worte aus dem Mund von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen – subjektiv aus der Perspektive des Einzelnen, aber authentisch – vermitteln dem Zuhörer heute einen interessanten Eindruck von den Geschehnissen und Lebensbedingungen in der Steinfeldstadt Wiener Neustadt.
Die ersten Interview-AuszĂĽge beziehen sich auf unterschiedlichste Themen in diversen Zeitabschnitten von TOWN.
Zeugen der NS-Zeit (1938-1945)
„Anschluss“ 1938 - Teil 1
Karl K. (geb. 1923) berichtet von der sichtbaren „Anschluss“-Begeisterung in Wiener Neustadt.
„Anschluss“ 1938 - Teil 2
Edeltraut G. (geb. 1923) ruft sich den „Anschluss“ 1938 in Erinnerung, als sie als kleines Mädchen mit ihrer Mutter am Hauptplatz wohnte.
Novemberpogrom 1938 in Wr. Neustadt - Teil 1
Karoline Schischa (geb. 1927) – keine Originalstimme Aufgrund der schlechten Qualität einzelner alter Tonbandaufnahmen von Dr. Werner Sulzgruber mit jüdischen Zeitzeugen und Zeitzeuginnen wurden die drei hier gelisteten Interview-Auszüge zum Novemberpogrom von Beatrix Rosenthaler im Auftrag des Stadtmuseums Wiener Neustadt, anlässlich der Ausstellung „Familienalbum“ 2013/14 nachgesprochen.
Novemberpogrom 1938 in Wr. Neustadt - Teil 2
Josef Seckl (geb. 1924) – keine Originalstimme
Novemberpogrom 1938 in Wr. Neustadt - Teil 3
Walter Lemberger (geb. 1925) – keine Originalstimme
Hitlerjugend
Wilhelm B. (geb. 1930) berichtet von der Zeit in der Hitlerjugend und den vielen Aktivitäten in der HJ, die zur großen Faszination der Jugend im NS-Staat führten.
Bombenangriff 1943 - Teil 1
Gertrude W. (geb. 1927) wohnte in der Haidbrunngasse und besuchte im Sommer 1943 das Ungarbad. Dort erholte man sich gerne in den warmen Sommermonaten an der „Heimatfront“, die bis 1943 von Bombardierungen verschont geblieben war. Dies änderte sich jedoch im August 1943. Gertrude W. war, wie alle Bewohner Wiener Neustadts, von diesem ersten Angriff völlig überrascht gewesen.
Bombenangriff 1943 - Teil 2
Rudolfine A. (geb. 1933) wohnte im Kriegsspital und erlebte den Bombenkrieg als kleines Mädchen. [2,42 Minuten]
„Kuckuck“-Warnung vor einem Luftangriff
Anton S. (geb. 1929) war bei der Musterung in Wiener Neustadt und befand sich bei einem der vielen Luftangriffe gerade in der Ungargasse, als der „Kuckuck“-Ruf im Radio die Bevölkerung warnte.
Erntehilfe und geänderter Schulunterricht in der Kriegszeit
Anton S. (geb. 1929) besuchte in der Schulgasse in Wiener Neustadt die Hauptschule. Während des Zweiten Weltkriegs änderte sich der Ablauf des Unterrichts erheblich. Kinder und Jugendliche wurden von der Stadt- und Bezirksverwaltung zu Arbeitsdiensten (zur „Erntehilfe“) herangezogen, zum Beispiel beim Fohlenhof in der Akademie.
Verwundet bei Stalingrad
Herr K. (geb. 1923) war während des Zweiten Weltkriegs Soldat der Deutschen Wehrmacht und diente an der Ostfront. Als Fliegerabwehr-Unteroffizier (Flak-UO) kämpfte er nahe Stalingrad. Er überlebt das Trauma Stalingrad.
JĂĽdische Zwangsarbeiter in Wr. Neustadt
Edeltraut G. (geb. 1923) erinnert sich an eine ungewöhnliche Situation im Winter 1944/45, nämlich an ihre Begegnung mit ungarisch-jüdischen Zwangsarbeitern in der Innenstadt.
Volkssturm - Teil 1
Anton S. (geb. 1929) wurde als Jugendlicher zum so genannten Volkssturm einberufen und erhielt eine harte Kurz-Ausbildung, einschließlich Scharfschießen in Matzendorf-Hölles und bei Bad Fischau.
Volkssturm - Teil 2
Fortsetzung
Luftschutzkeller Neukloster
Edeltraut G. (geb. 1923) versteckte sich zu Ostern 1945 im Luftschutzkeller im Neukloster. Prior Rabensteiner, der kurz darauf von sowjetischen Soldaten erschossen wurde, kümmerte sich damals um diese Gruppe der verängstigten Menschen, die sich ins Neukloster geflüchtet hatten.
Die letzten Kriegstage: Russen im Anmarsch auf Wiener Neustadt
Andreas H. (geb. 1930) erinnert sich an die letzten Abwehrkämpfe und das Chaos vor der Einnahme Wiener Neustadts im April 1945. Seine Großmutter lebte in Wiener Neustadt in der Kurze Gasse, wo er auch in den letzten Kriegstagen gewohnt hatte. Zu Ostern 1945 wollte er aber unbedingt zu seinem Vater nach Erlach, vor allem als er gehört hatte, dass die Russen bereits das Rosalien-Gebirge besetzt hatten.