Schule und Bildung

Nationalsozialismus

Im Themenfeld "Schule und Bildung" werden die Bildungseinrichtung von Wiener Neustadt zwischen 1938 und 1945 betrachtet. Die Bandbreite geht von den Volksschulen bis zu den höheren Schulen und der Lehrerbildungsanstalt. Sowohl Schüler und Schülerinnen als auch Pädagogen und Schulleiter sind hierbei von Interesse. Dokumente von Verbänden, wie dem NS-Lehrerbund, und aus Schularchiven zählen zum Anschauungsmaterial.

Ausleselager Staatslehrerinnenbildungsanstalt - Wiener Straße 65

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Während der NS-Zeit waren neue Anforderungen für zukünftige Lehrer und Lehrerinnen von Bedeutung. In speziellen "Ausleselager", die an unterschiedlichen Standorten über einen bestimmten Zeitraum eingerichtet worden waren - so auch in Wiener Neustadt in der Wiener Straße 65 (Institut Sta. Christiana) -, wurden die Geeignetsten für die Lehrerbildungsanstalt (LBA) gesucht. Es zählten nun vermehrt die körperlich-sportliche Leistungsfähigkeit und die Vorbildung in einer NS-Organisation, wie dem BDM. Nach einem zwei Wochen dauernden Auslese-Lehrgang wurde über die Aufnahme in die LBA entschieden.   

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Bundesgymnasium - Babenbergerring

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Das Bundesgymnasium am Babenbergerring war nur eine von vielen Schulen, in denen mit dem Weiterlaufen des Schuljahres 1937/38 eine Veränderung im Lehrkörper und in der Schulleitung stattgefunden hatten. Im Vergleich zu anderen Schulen der Stadt hatten sehr viele jüdische Schüler und Schülerinnen das Gymnasium besucht, die nun "ausgeschult" wurden und nicht mehr am Unterricht teilnehmen durften. Ab November 1943 wurde der Unterricht aufgrund der "Bombengefahr" verlegt und im Rahmen der so genannten "Kinderlandverschickung" Schüler und Schülerinnen nach Ysper im Waldviertel gebracht. Ab 1944 diente das Gebäude als Lazarett. Es überstand den Krieg nicht unbeschadet, sondern der Südtrakt desselben wurde am 14. März 1945 durch Bombentreffer zerstört.

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NS-Lehrerbund - Günthergasse 5

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In der Günthergasse 5 existierte während der Zeit des Nationalsozialismus eine Ortsgruppe des NS-Lehrerbundes (NSLB), wie auch in anderen größeren Schulstädten. Ältere Lehrerverbände wurden aufgelöst und gingen im NSLB auf. Hans Heitzenberger war Obmann des "Lehrerhaus-Vereins" Wiener Neustadt, der Teil des NSLB wurde. Für "Niederdonau" bestand ein Gauamt für Erzieher mit einem Gauwalter der NS-Lehrerschaft an der Spitze. Dort wurde beispielsweise 1938 über den Austausch des Personals entschieden und später auch genauestens darüber, wer unterrichten durfte bzw. wie Pädagogen der NS-Ideologie gemäß erziehen und unterrichten sollten.  

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