Jugend und Familie

Nationalsozialismus

Das Thema "Jugend und Familie" macht uns mit der Gruppe der Kinder und Jugendlichen sowie der familiären Situation während der nationalsozialistischen Zeit näher vertraut. Thematisiert werden die diversen NS-Jugendorganisationen (Hitlerjugend, Bund Deutscher Mädel), ihre Versammlungsorte und ihre Aktivitäten in Wiener Neustadt. Kindheit im Krieg bzw. die Erziehung zum Krieg sind Gesichtspunkte in diesem Teil der NS-Stadtgeschichte.

Familie Witetschka - Rosengasse 2

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In der Zeit des Nationalsozialismus war es normal, dass man auch zuhause Uniform trug. Das Privat- bzw. Familienleben und die Mitgliedschaft in diversen NS-Organisationen waren vernetzt und bisweilen sogar untrennbar miteinander verbunden. Über ihre Geschwister, Freunde und Schulkollegen führte für viele der Weg in die Jugendorganisationen und weiter in die folgenden Verbände (BDM-Werk, NS-Frauenschaft, Reichsarbeitsdienst etc.). In Konsequenz daraus wurden dann einige Familien besonders von den Auswirkungen des Krieges getroffen, als alle Nachkommen ihr Elternhaus verließen, da sie entweder als Soldaten an die Front eingezogen wurden oder ihren Dienst weit entfernt ableisten mussten.

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Kriegsschule

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Mit dem Ende der Theresianischen Militärakademie und der Umwandlung zur deutschen Kriegsschule verlor die Akademie ihre Bedeutung. Sie wurde schließlich - nachdem in der so genannten "Unteroffiziers-Vorschule" (1940-1942) 15-Jährige im Barackenlager im Akademiepark zu Unteroffiziersanwärtern herangebildet worden waren - zur "Fahnenjunkerschule" (1942-1945) und damit hinsichtlich der Erziehung und militärischen Ausbildung für Jugendliche relevant. Daher fanden in der Kriegsschule auch Veranstaltungen der Hitlerjugend statt, wodurch die Nähe derselben zum Militär (man denke nur an die Bedeutung der Motor- oder Flieger-HJ) deutlich zum Ausdruck kam. Im Zweiten Weltkrieg bestand also eine klare Verbindung zwischen der Kriegsschule und der männlichen Jugend in Wiener Neustadt.

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Neuklosterwiese

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Große Aufmärsche und Wettkämpfe der Hitlerjugend (HJ) und des Bundes Deutscher Mädel (BDM) fanden in Wiener Neustadt gerne auf dem Sportplatz in der Martinsgasse oder auf der so genannten Neuklosterwiese östlich der Franz-Schubert-Gasse statt. Auf dem 1938 eingerichteten Sportplatz Neuklosterwiese, der feierlich eröffnet worden war, gab es nun die notwendigen Baulichkeiten (Geräteschuppen) und Sportanlagen (Sandgrube für den Weitsprung).

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Schleifmühlgasse

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Der Militarismus des NS-Staates und der Zweite Weltkrieg zeigten ihre Auswirkungen in den Familien. Denn Väter und Söhne wurden eingezogen und kamen nur noch am Wochenende oder im Falle eines Fronteinsatzes zum Heimaturlaub nach Hause, während die Frauen und Kinder zuhause blieben. Die Kinder wuchsen ohne Väter auf, und sie wurden im gesellschaftlichen Gefüge des Nationalsozialismus sozialisiert und erzogen. Soldaten- und Kriegsspiele bildeten einen Teil des privaten, familiären Lebens. So sein zu wollen, wie der Vater, der Uniform und Waffe trug, oder wie ein "Held" aus der "Welt der Geschichten und Mythen", zeigte sich im kindlichen Spiel - damals wie heute.

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