Synagoge am Baumkirchnerring

Erinnerungsort

Synagoge am Baumkirchnerring

47.816450

16.244046

Die Synagoge am Baumkirchnerring wurde in den Tagen des „Anschlusses“ im März 1938 nicht zum Ziel von Gewaltakten, aber in der so genannten „Reichskristallnacht“. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 marschierten Nationalsozialisten – von der NSDAP-Parteileitung dazu abkommandiert – in einem Fackelzug zum Baumkirchnerring. Dort wurde das Gebäude, das von Antisemiten als Symbol des jüdischen Einflusses und der Macht interpretiert wurde und damit ein Feindbild des NS-Staates darstellte, demoliert: Teile der Gebäudefront, darunter das große Rundfenster mit dem Davidstern, wurden schwer beschädigt. Die Fenster der Vorderseite gingen fast vollständig zu Bruch. Die gesamte Inneneinrichtung wurde aus der Synagoge entfernt, manches zerstört, anderes (wie einige wertvolle Ausstattungen, z. B. Silberleuchter) gestohlen. Obgleich im gesamten Deutschen Reich viele Synagogen und andere jüdische Kultgebäude in Flammen aufgingen, wurde die Wiener Neustädter Synagoge nicht in Brand gesteckt. Denn das Gebäude befand sich bereits im Eigentum der Stadtgemeinde von Wiener Neustadt. Auf Anweisung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) war am 10. Oktober 1938 die „Übergabe bzw. Übernahme des Tempelgebäudes“ erfolgt. Sie sollte nun von der Schutzstaffel (SS)verwendet werden. In der Zeit des „Novemberpogroms“ wurden mindestens hundert Jüdinnen und Juden in der Synagoge und im Bethaus am Baumkirchnerring inhaftiert. Es waren, nachdem man die Männer ins Gefangenenhaus gebracht hatte, letztlich nur Frauen und Kinder. Den Frauen wurden Unterschriften für „Kaufverträge“ abgepresst, einige der Inhaftierten wurden bedroht und schwer misshandelt. Offiziell wurde die Synagoge am 28. Mai 1940 bzw. am 2. Juli 1940 von der Stadtgemeinde Wiener Neustadt gekauft und als Lager verwendet. Obwohl entsprechende Pläne vorlagen, baute man jene nie zu Wohnungen, einer Bibliothek bzw. Lesehalle oder einem SS-Heim um. Trotz der massiven Bombardierungen der Stadt Wiener Neustadt durch die Alliierten wurde die Synagoge am Baumkirchnerring 4 nie von Bomben getroffen – obwohl dies später immer wieder behauptet worden ist.

Die Synagoge am Baumkirchnerring wurde in den Tagen des „Anschlusses“ im März 1938 nicht zum Ziel von Gewaltakten, aber in der so genannten „Reichskristallnacht“. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 marschierten Nationalsozialisten – von der NSDAP-Parteileitung dazu abkommandiert – in einem Fackelzug zum Baumkirchnerring. Dort wurde das Gebäude, das von Antisemiten als Symbol des jüdischen Einflusses und der Macht interpretiert wurde und damit ein Feindbild des NS-Staates darstellte, demoliert: Teile der Gebäudefront, darunter das große Rundfenster mit dem Davidstern, wurden schwer beschädigt. Die Fenster der Vorderseite gingen fast vollständig zu Bruch. Die gesamte Inneneinrichtung wurde aus der Synagoge entfernt, manches zerstört, anderes (wie einige wertvolle Ausstattungen, z. B. Silberleuchter) gestohlen.

Obgleich im gesamten Deutschen Reich viele Synagogen und andere jüdische Kultgebäude in Flammen aufgingen, wurde die Wiener Neustädter Synagoge nicht in Brand gesteckt. Denn das Gebäude befand sich bereits im Eigentum der Stadtgemeinde von Wiener Neustadt. Auf Anweisung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) war am 10. Oktober 1938 die „Übergabe bzw. Übernahme des Tempelgebäudes“ erfolgt. Sie sollte nun von der Schutzstaffel (SS)verwendet werden.

In der Zeit des „Novemberpogroms“ wurden mindestens hundert Jüdinnen und Juden in der Synagoge und im Bethaus am Baumkirchnerring inhaftiert. Es waren, nachdem man die Männer ins Gefangenenhaus gebracht hatte, letztlich nur Frauen und Kinder. Den Frauen wurden Unterschriften für „Kaufverträge“ abgepresst, einige der Inhaftierten wurden bedroht und schwer misshandelt.

Offiziell wurde die Synagoge am 28. Mai 1940 bzw. am 2. Juli 1940 von der Stadtgemeinde Wiener Neustadt gekauft und als Lager verwendet. Obwohl entsprechende Pläne vorlagen, baute man jene nie zu Wohnungen, einer Bibliothek bzw. Lesehalle oder einem SS-Heim um.

Trotz der massiven Bombardierungen der Stadt Wiener Neustadt durch die Alliierten wurde die Synagoge am Baumkirchnerring 4 nie von Bomben getroffen – obwohl dies später immer wieder behauptet worden ist.

Bilder

Schaulustige vor der Synagoge, 1938

Datierung: 10.11.1938 Quelle: StAWN Autor: unbekannt Zusatzinfo: Foto

Besetzung der Synagoge durch die SA, 1938

Datierung: 10.11.1938 Quelle: StAWN Autor: unbekannt Zusatzinfo: Foto