Heerwesen und Militärisches

Erster Weltkrieg

Artillerie-Kaserne

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16.231692

Die von 1909 bis 1911 erbaute "Kaiser-Franz-Josef-Artillerie-Kaserne" an der Fischauer Straße war äußerlich bereits durch Elemente in der Fassadengestaltung (Kanonenrohre) der Waffengattung der Artillerie zuordenbar und lag gänzlich am westlichen Stadtrand. An der Ostseite der Kaserne führte die eine Gasse, die Feldgasse, direkt nach Nrden zum nächsten Kasernengelände, nämlich der Flieger-Kaserne. Sogar eine Feldbahn führte (anfangs parallel zur Feldgasse) in Richtung Norden, dann durch die beiden Gebäude-Komplexe der Flieger-Kaserne an der Wöllersdorfer Straße über das Flugfeld bis in die Munitionswerke. Auf diesem Weg war zum einen die erforderliche Artillerie-Munition schnell heranzuschaffen und zum anderen Geschütze und schweres Gerät auf dem Schienenweg zum jeweiligen Einsatzort zu bringen. Vorerst war das Feldkanonenregiment 6 in dieser Kaserne untergebracht.

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Eingangstor zur Flieger-Kaserne

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Das Zugangsportal zur Flieger-Kaserne, die 1917 eröffnet wurde, erinnert an einen griechischen Tempelbau und war nicht nur aufgrund der großen Dimension eindrucksvoll, sondern auch wegen der vom Wiener Bildhauer Carl Wollek geschaffenen riesigen Statue, die auf dem zentralen Gebäudeteil stand. Bei der aus Kalkstein hergestellten Figur handelt es sich um eine Sagenfigur aus den deutschen Heldensagen: "Wieland der Schmied". Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten 1917 vor dem Portal - es war ein sehr regnerischer Tag - wurden mehrere Zelte an der Gürtelstraße aufgestellt und Kaiser Karl empfangen.

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Flieger-Kaserne an der Gürtelstraße

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Die K. u. k. Flieger-Kaserne an der Gürtelstraße war ein sehr weitläufiger Gebäudekomplex mit vielen Einzelgebäuden entlang der Gürtelstraße. Sie reichte an die Wöllersdorfer Straße und die Badener Straße. Der südlichere Komplex direkt an der Gürtelstraße mit dem langgezogenen Hauptgebäude inkludierte auch Offizierswohnungen, Unteroffiziers- und Mannschaftsunterkünfte, Wirtschaftsgebäude, Stallungen, eine Wagenremise, ein Benzindepot und zwei Hangars. Der zweite Gebäudekomplex der Kaserne umfasste ein Mannschaftsgebäude, das Kriegsausrüstungsdepot, einschließlich der Wagenremisen und Garagen, mehrere große Hangars, Schuppen für den Nachschub und Werkstätten. (Das große Heizhaus sollte in der Geschichte der Stadt noch eine besondere Rolle spielen, da es in den frühen 1930er Jahren zu einer Kirche umfunktioniert wurde.) Die Kaserne wurde 1917 fertig gestellt, feierlich an die Heeresverwaltung - unter Beisein von Kaiser Karl - übergeben und trug fortan den Namen "Kaiser-Karl-Fliegerkaserne". Die Wiener Architekten Theiß und Jaksch schrieben für den Bau verantwortlich. Es handelte sich um den ersten Flieger-Kasernenbau der Monarchie!

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Flugfeld II

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Das Flugfeld II befand sich - im Gegensatz zum Flugfeld I (beim Hauptgebäude der Flieger-Kaserne) - bei jenem Gebäude-Komplex der Kaserne, der zwischen Wöllersdorfer Straße und Badener Straße lag. Dieser Kasernenteil war insgesamt größer als jener des Flugfeldes I und wies vor allem Versorgungs- und Nachschubsgebäude sowie Hangars auf. Um das Kasernengelände zog sich eine Bahnlinie, die von der Bahnverbindung zwischen Wiener Neustadt und Wöllersdorf (entlang der Wöllersdofer Straße über das Flugfeld) abzweigte und in einem Bogen bis zur Badener Straße verlief.

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Hauptplatz

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Die Stadt und Region Wiener Neustadt war während des Ersten Weltkriegs nicht nur ein bedeutendes Rüstungszentrum, sondern auch ein wichtiges militärisches Zentrum für die Ausbildung, die Versorgung und den Nachschub. Einheiten der Infanterie, der Artillerie und der Kavallerie waren hier beispielsweise stationiert; man denke nur an die Zeughaus-, die Paulaner-, die Kammann'sche Cavallerie-, die Zollegestätte- oder die Artilleriekaserne. Die Truppenkontingente zeigten manchmal selbstverständlich auch entsprechende Präsenz in der Innenstadt: bei Gedenkfeiern, an Festtagen und bei hohen Besuchen. Die Soldaten der k. u. k. Armee waren also stets ein Teil des Stadtbildes.

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Kavallerie-Kaserne

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Die "Kaiser-Franz-Josef-Kavallerie-Kaserne" in der Wöllersdorfer Straße (heute Pernerstorfer Straße) war - wie das Truppenspital - anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers errichtet und 1903 in einem feierlichen Akt der Militärverwaltung übergeben worden. Bürgermeister Kammann hatte den Bau initiiert, nachdem bestehende Kasernen veraltet waren. Im Ersten Weltkrieg hatte die Stadt in der Folge vergleichsweise große militärische Unterbringungskapazitäten (wobei auch diese sehr bald nicht mehr ausreichen sollten). Kavallerie befand sich jedoch nicht nur in der Kavallerie-Kaserne, sondern auch in der Militärakademie mit seinen Reithallen und -wiesen. Eine Reitschule war nahe der Kavallerie-Kaserne, südlich des jüdischen Friedhofs an der Wiener Straße situiert.

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Militärakademie

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Die Militärakademie am Burgplatz 1 beherbergte in seinen Räumlichkeiten und Nebengebäuden zahlreiche militärische Einrichtungen. Unter anderem befand sich an jener Stelle, wo heute die Daun-Kaserne steht, ein Militärspital: das Spital der k. u. k Theresianischen Militär-Akademie. Südlich der Burg bestand ein großes Freibad mit einem Sprungturm (ausgeführt als überdachte Hauskonstruktion) - also keine Freizeiteinrichtung, sondern ein Bad zur körperlichen Ertüchtigung der Soldaten. Weiter südlich standen zum Beispiel die Reithallen und Ställe für die Pferde der Offiziere, denn jeder Offizier musste natürlich in der Habsburgermonarchie standesgemäß das Reiten beherrschen. Zum Exerzieren stand seit jeher der große Platz vor der Statue Maria Theresias zur Verfügung. Die Reitwiese und das Parkgelände boten ausreichend Übungsmöglichkeiten für die Soldaten in der Militärakademie.

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Spital der Militärakademie

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Das "Spital der k. u. k. Theresianischen Militärakademie" reichte als traditionelle Versorgungseinrichtung in der Militärstadt Wiener Neustadt während des Ersten Weltkriegs bei Weitem nicht aus. Nicht ohne Grund war nach der Jahrhundertwende das Truppenspital in der Ungargasse gebaut worden. Nun aber bedurfte es einer ganzen Reihe von Reserve- und Notspitälern, um die hunderten verwundeten und verletzten Soldaten medizinisch zu versorgen. Im Rahmen der so genannten Militärpflege während des Krieges mussten Soldaten, Landsturmarbeiter und Zivilisten im Raum Wiener Neustadt verstärkt in Barackenspitälern (z. B. Kriegsspital) versorgt werden. Das Spital der k. u. k. Theresianischen Militärakademie blieb weiterhin ein zentraler Stützpunkt für die medizinische Hilfe für die Soldaten der Akademie.

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Truppenspital

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Das "Kaiser-Franz-Josef-Truppenspital" in der Ungargasse wurde anlässlich des 50-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph (1898) erbaut, 1903 fertig gestellt und nach dem Kaiser benannt, wie es an dem einstöckigen Gebäude auch zu lesen war. Zum Spital zählte auch ein Pavillon, in dem separiert Infektionskranke unterzubringen waren und der Am Kanal lag. Diese Versorgungseinrichtung befand sich also nahe dem Allgemeinen Krankenhaus und war über die östliche Stadteinfahrt bzw. aus Ungarn rasch erreichbar. Während des Ersten Weltkriegs und des damit verbundenen hohen Bedarfs an medizinischen Versorgungsstätten wurde die Anzahl der ursprünglich eingeplanten 50 Patienten überschritten. Zahlreiche anderen Militärspitäler wurden als Reserve- bzw. Notspitäler errichtet.

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