Stadtansichten und Pläne

Erster Weltkrieg

Bahngasse mit Kapuzinerkirche

47.810940

16.240166

Das Kapuzinerkloster mit seiner Kirche war in der Zeit des Ersten Weltkriegs noch von einer hohen Mauer umschlossen. An der Ecke zur Bräuhausgasse prangte damals ein riesiges Kreuz, und Händler hatten ihre Verkaufsstände unmittelbar daneben an der Kapuzinermauer. Zwischen der Kapuzinermauer und dem Häuserblock, der zwischen Bahn- und Bräuhausgasse lag, bestand eine relativ breite Fläche. Vom Bahnhof kommende Passanten gingen gerne über diesen Platz auf kürzestem Wege zum Brauhof, um dort ein Bier zu trinken oder auf der Kegelbahn zu spielen.

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Blick nach W

47.815510

16.248097

Im Osten der Stadt konnte man von einzelnen Türmen fast die gesamte Stadt überblicken, beispielsweise vom Turm des Neuklosters oder jenem der Kirche des säkularisierten Klosters (Karmeliterkirche) in der Schlöglgasse 24, wo sich auch der Standort des einstigen "Biografen" (eines frühen Kinos) befand. Von den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer erhaschte man schon damals - wegen der Verbauung durch größere Häuser - keinen weitläufigen Blick über die Stadt. Damals gab es noch keine Grazer Straße, sondern es verliefen schmale Straßenzüge von Süd nach Nord: Vom Burgplatz zog sich nämlich die Niederländer Gasse in Richtung Norden, und an diese schloss wiederum die Pogner Gasse an, die am Eyersperg Ring mit der Mühlgasse verbunden war.

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Blick vom Dom nach Norden

47.814780

16.242539

Vom Langschiff des Domes oder von einem der Domtürme gewinnt man einen faszinierenden Blick über die Stadt. Sah man zur Zeit des Ersten Weltkriegs in Richtung Norden, dann war die Stadtgrenze noch relativ nahe. Die Bebauung verlief bis zirka zur Vorstadtkirche in geschlossener Form. Dann bestand eine kaum bebaute Zone, bedingt durch die Aulandschaft des Fischa- und Hammerbaches, die sich wie eine grüner Gürtel durch die Stadt zog. Erst im Bereich der Fischauer Gasse (Josefstadt) und der Pottendorfer Straße (Industriebetriebe) setzte sich die Bebauung sichtbar fort: Kasernen (wie die Artilleriekaserne, die Fliegerkaserne und die Kavallerie-Kaserne), der städtische und jüdische Friedhof, die großen Fabriken (Flugzeug-, Radiatoren- und Lokomotivfabrik etc.) sowie Arbeitersiedlungen waren in der Stadt-Peripherie im Norden vorhanden.

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Blick vom Dom zum Neukloster und der Militärakademie

47.815080

16.242965

Einer der besten Aussichtspunkte war und ist der Wiener Neustädter Dom. Von der Höhe der Glocken-Plattform oder vom Türmer-Zimmer lässt sich die Stadt bestens überblicken. Auf dieser Höhe ist es möglich, in die Innenhöfe zu sehen und zugleich alle Dächer bis zu den umliegenden Gebirgen zu überschauen. Das Grätzl am Hauptplatz ist als hoher, zusammenhängender Gebäudekomplex wahrnehmbar. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs waren die elektrischen Zuleitung bzw. Aufhängungen auf den Dächern auffällige Zeichen der Stromversorgung in der Stadt. Die Spitze der Neukloster-Kirche, des Rakozyturmes der Militärakademie und der St. Georgskirche scheinen aus dieser Perspektive auf gleicher Höhe zu sein - was aber nicht stimmt.

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Blick vom Wasserturm zum Dom

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Vom Wasserturm konnte man in Richtung Süden noch fast freies Gebiet überblicken, denn dort befanden sich unter anderem (zwischen Günser und Neunkirchner Straße) die Holzlagerplätze ("Holzplatz"). Zwischen den gut sichtbaren Domtürmen und dem Wasserturm vermochte man in den Stadtpark und seine Villen (zum Beispiel zur "Berstl-Villa" des bekannten Rechtsanwalts Dr. Emanuel Berstl) zu blicken und die Straßenzüge der Bräuhofgasse mit dem Gebäude des Bauhofes sowie und die Bahngasse noch sehr genau zu betrachten. Damals waren noch Reste der alten Befestigungsanlagen (zum Beispiel ein umgebauter Wehrturm nahe dem Brauhof) und der Glockenturm einer heute nicht mehr existenten Kirche in der Bahngasse zu sehen.

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Blick von der Evangelischen Kirche nach Norden

47.812560

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Vom Turm der evangelischen Kirche am Bismarckring konnte man in Richtung Norden die Kreuzung Kollonitschgasse/Herzog-Leopold-Straße, aber auch den Babenbergerring (mit derm K. k. Staatsgymnasium) bis zur Jubiläumsschule (heute Volksschule am Baumkirchnerring) überblicken. Im Gebäude am Ende der Herzog-Leopold-Straße (Nr. 32) befand sich im vorderen Trakt die Landesoberrealschule und die höhere Gewerbeschule, während im hinteren Trakt zur Herrengasse das Lehrer-Seminar (also die Lehrerbildungsanstalt mit der Übungsschule) situiert war. Etwas versetzt zum Straßenverlauf stand gegenüber dem genannten großen Schulgebäudes das Wirtshaus von Karl Kraus (später "Deutsches Haus"), Herzog-Leopold-Straße 27-29.

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Blick von der Karmeliter-Kirche nach Westen

47.814800

16.247165

Auch vom Turm der Karmeliter-Kirche nahe dem Allgemeinen Krankenhaus gewann man einen großartigen Blick über die Stadt bis zu den Voralpen. Vom Dom und dem östlich liegenden großen Posthof-Gebäude lief ab der Wiener Straße, die im Ersten Weltkrieg kurzzeitig auch Kaiser-Wilhelm-Straße genannt wurde, die Rosengasse in östliche Richtung; parallel zu ihr die Deutschgasse, die der Karmeliter-Kirche am nächsten war. Während die Rosengasse ab die Pognergasse (die von Norden nach Süden ging) stieß, schloss an die Deutschgasse die Schlögelgasse an, die an der Kirche und dem früheren Karmeliterkloster (und der später darin untergebrachten Bräunlich-Fabrik) vorbeiführte.

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Eyerspergring

47.815980

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Der Eyerspergring verlief vom Baumkirchnerring (ab der Wiener/Kaiser-Wilhelm-Straße) bis in den Bereich der heutigen Grazer Straße (damals Bastei- und Mühlgasse) und weiter in einem Bogen nördlich des städtischen Fuhrhofs vorbei, wo er in den Corvinusring überging. Direkt an der nach Norden führenden Mühlgasse gab es kaum Häuser, ähnlich wie am Ende des Eyerspergrings, von wo man in östliche Richtung zum Infektionsspital gelangte. Der Eyerspergring war der kürzeste Straßenabschnitt des Ringes in Wiener Neustadt.

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Hauptplatz

47.813030

16.242838

In der Zeit des Ersten Weltkriegs wurde der Hauptplatz nicht verändert. Weiterhin gab es auf dem gepflasterten Platz optisch abgetrennte Streifen für die Fußgänger. Jener Teil des Platzes, welcher sich vor dem Rathaus und den daran angeschlossenen Laubengängen befand, wurde zum beliebten Abstell- und Warteplatz für Kutschen. In fast jedem Gebäude waren im Erdgeschoß Handelsgeschäfte untergebracht, aber auch in Obergeschoßen hatten Rechtsanwälte ihre Kanzleien und Ärzte ihre Praxen.

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Hauptplatz aus verschiedenen Blickwinkeln

47.812870

16.243684

Der Wiener Neustädter Hauptplatz änderte sich in seinem Bild während der Zeit des Ersten Weltkriegs nicht. Auf Fotografien aus dieser historischen Phase lässt sich das typische Aussehen der Fenster erkennen, das durch die Fensterläden gekennzeichnet war. In der Innenstadt waren damals Klappläden sehr beliebt, mit denen man sich gegen die heiße Sommersonne und neugierige Blicke der Nachbarn schützen konnten. Gerne ließ man die unteren höheren Teile der Fensterläden geöffnet, indem man sie seitlich nach außen öffnete oder nur nach außen hinausschob und mit einer Eisenstange fixierte. Am Hauptplatz herrschte nicht nur an den Markttagen reges Treiben, sondern der Lärm der vielen Passanten, der Pferdegespanne, Kutschen, Leiterwagen und Zugwagen war alltäglich. Die Hauptverkehrsader zog sich von Norden nach Süden, auch von ungarischer Seite kamen die Händler ins Zentrum. Auf dem Platz gab es mehrere elektrische, hoch aufragende Laternen, die bei Dunkelheit Licht spendeten. An der Fassade des Rathauses waren zwei große Leuchtkörper befestigt, nicht nur um das Verwaltungsgebäude entsprechend erstrahlen zu lassen, sondern auch um im Areal vor dem Rathaus Licht zu geben, weil dort die Pferde-Kutschen abgestellt wurden und Gäste aufnahmen bzw. transportierten.

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Herzog-Leopold-Straße

47.813350

16.241363

Das auffälligste Gebäude in der Herzog-Leopold-Straße war zweifellos das Stadttheater, das vom an Kultur interessierten Teil der Bevölkerung auch während der Kriegszeit noch besucht wurde. Das Gasthaus "Theater" bot den Besuchern die entsprechende Verköstigung vor oder nach einem Theaterbesuch, aber auch darüber hinaus war es ein beliebter Terffpunkt. In den benachbarten Gebäuden gab es viele unterschiedliche Handels- und Handwerksbetriebe. So erhielten die Kunden beispielsweise im Haus Nr. 15, quasi nebenan, bei Herrn Frischmann Sonnen- bzw. Regenschirme (auch an Nr. 9) und Gehstöcke oder in der Mehlhandlung von Berta Hain diverse Mehlsorten und Gries; oder aber im Haus Nr. 16 beim Zuckerbäcker Kwarda Süßigkeiten und Eis oder beim Schneider Ullrich Uniformen aller Art. Wer nicht nur Unformen, sondern auch Herren-, Damen- und Kinder-Wäsche sowie Sport- und Touristenartikel suchte, der fand bei Max Ganauser in der Herzog-Leopold-Straße 10-12 diese Waren. Papier und Bürowaren aller Art konnte man damals in der Papierhandlung Lechner (Nr. 13) erwerben. Modewaren, Konfektion, Vorhänge und Teppiche bot Hans Platzer im Haus Nr. 5 an; und in Heinrich Seisers Großhandel an der Nr. 25 wurde man der Spezerei- und Kolonialwaren und Landesprodukte fündig.

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Luftaufnahmen Daimlerwerke und Papierfabrik Salzer

47.825730

16.261018

Im Nordosten der Stadt war nahe der Pottendorfer Straße die Daimler Motorenfabrik. Die Daimlerwerke erstreckten sich westlich der bekannten Überkreuzung des Kehrbaches und des Wiener Neustädter Kanals. Die zu den Werken führende Bahntrasse, die ungefähr parallel zum Kanal verlief, war noch aus hoher Flugdistanz erkennbar. Genau auf der anderen Seite der Überkreuzung lagen die Papierfabrik Salzer, die Tierfutterfabrik und die Hammerbrotfabrik. Nicht ohne Grund war das Gebäude der "Papiermühle" in einem von mehreren Läufen des Fischa- und Kehrbachs durchzogenen Grüngürtel, denn die Papierproduktion hatte bekanntlich einen hohen Wasserbedarf. Hadern und Lumpen wurden zerkleinert und eingeweicht. Der gewonnene Zellstoff wurde zu unterschiedlichen Formen von Papier, Pappe und Karton verarbeitet.

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Luftaufnahmen Flugfeld II zwischen Wöllersdorfer und Badener Straße

47.835360

16.232833

Heute völlig unsichtbar geworden, bestand zwischen der ehemaligen Wöllersdorfer Straße, die über das Flugfeld führte, und der Badener Straße eine wichtiger Infrastrukturbereich für das Flugwesen in Wiener Neustadt. In einem auffälligen Bogen aneinander gereiht, befanden sich militärische Gebäude, Montage- bzw. Nachschubhallen und Hangars. Alle diese in einer U-Form aufgereihten Gebäude gehörten zur Fliegerkaserne, deren Hauptgebäude mit einer Zahl von Nebengebäuden an der damaligen Gürtelstraße (heute Flugfeldgürtel) stand.

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Luftaufnahmen Flugzeugfabrik an der Wiener Straße

47.836460

16.246015

Die Österreichische Flugzeugfabrik AG, kurz ÖFFAG, befand sich an der Wiener Straße und war 1915 (durch Karl Freiherr von Skoda und die Österreichische Creditanstalt für Handel und Gewerbe) gegründet worden. Ihr Ziel bestand darin, beispielsweise Aufklärungsflugzeuge - Doppeldecker der Eigenmarke C I, Bauart 51, und C II, Bauart 52 und 52.5 - sowie Seeflugzeuge - Typ K - für den Kriegseinsatz zu produzieren. Bekannt wurden die Jagdflugzeug-Serien namens Albadros, die man ab 1917 herstellte und, wie übrigens alle Flugzeuge der ÖFFAG, mit einem Austro-Daimler-Motor (aus dem nahe gelegenen Wiener Neustädter Werk) ausstattete. Die ÖFFAG war das drittgrößte Flugzeugproduktionswerk der Habsburgermonarchie und musste 1918 stillgelegt werden.

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Luftaufnahmen Stadtgebiet um den Bahnhof

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16.233747

Die Wiener Neustädter Hauptbahnhof, der in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts noch als "Südbahnhof" bezeichnet wurde, hatte in der Zeit des Ersten Weltkriegs seine maximale Ausdehnung erreicht. Dies war in der besonderen Bedeutung Wiener Neustadts als Militär- und Rüstungsstadt begründet gewesen. Unmittelbar neben dem "Südbahnhof" lag der Schneebergbahnhof, zu dem an durch die Unterführung in der Kollonitschgasse gelangte. Die Bahntrasse durchtrennte die Stadt im Westen, wodurch die einzelnen Übergänge und Unterführungen zunehmend zu Hauptverkehrsadern wurden. Die Zehnergasse stellte insofern eine wichtige West-Ost-Verbindung dar, die vom Zehnerviertel zum Bahnhof und in die Innenstadt führte.

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Luftaufnahmen Verschiebebahnhof Wiener Neustadt

47.804100

16.230465

Während der Personenverkehr auf der Bahn am Süd-(Haupt-) und Schneebergbahnhof abgewickelt wurde, konzentrierte sich der Warentransport primär auf den Verschiebebahnhof an der Neunkirchner Straße. Dort fanden die Be- und Entladearbeiten statt und auf mehreren Abstellgleisen warteten die Waggons mit diversen Gütern (beispielsweise Holz, Metallwaren, Vieh etc.) auf den Weitertransport nach Norden oder Süden. Nicht überraschend ist, dass sich auch Magazine und Lagerflächen in diesem Bereich befanden. Auch Drehscheiben (um Lokomotiven in die Gegenfahrtrichtung zu drehen oder auf Schienen in andere Himmelsrichtungen zu setzen) und ein so genannter "Ringlokschuppen" (zum Einstellen der Dampflokomotiven) durften nicht fehlen.

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Luftaufnahmen vom Süden der Stadt - Verschiebebahnhof/Neunkirchner Straße/Günser Straße/Akademie

47.802210

16.232092

Nach Süden wurde die Stadt von der Ödenburger Bahn begrenzt. Jenseits derselben fand man landwirtschaftliche Fläche vor; diesseits, also nördlich, befand sich das große Areal des städtischen Schlachthofs an der Neunkirchner Straße. Die Anlage des Schlachthofes setzte sich aus vielen niedrigen Gebäudekomplexen (zum Beispiel der Schweinehalle und die Fleischmarkthalle), Stallgebäuden und umzäunten Bereichen für Pferde, Rinder und Schweine zusammen. An der Neunkirchner Straße lag das Verwaltungsgebäude, wie es auch heute noch sichtbar ist. In der südlichen Periphere entdeckt man unter anderem die Markthallen (Marktgasse), den Sanitätsschlachthof, das städische Bad, die städtischen Rebanlagen und die Holzplätze an der Gymelsdorfer Straße. Weiter östlich - über die Holzplätze hinweg - schließt die Günser Straße an. Dort umfasst eine Steinmauer den großzügig angelegten Akademiepark.

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Neunkirchner Straße

47.825730

16.261018

In der Zeit des Ersten Weltkriegs war die Neunkirchner Straße mit Kopfsteinpflaster und breiten Gehsteigen an beiden Seiten baulich ausgeführt worden. Sie bildete (vergleichbar mit der Wiener Straße nördlich des Hauptplatzes) eine sehr wichtige Verkehrsverbindung von Süden in das Stadtzentrum. Noch war das Fahrrad das am meisten benutzte Verkehrsmittel, mit dem die Wiener Neustädter ihre Wege erledigten. In der Neunkirchner Straße reihten sich viele Geschäfte bzw. Handwerksbetriebe aneinander, wie beispielsweise die Spezerei- und Gemischtwarenhandlung Schlamadinger (Nr. 28), das Damen- und Kinder-Konfektionswaren-Geschäft Rudich (Nr. 20) und der Klaviermacher Neubauer (Nr. 19). Auch das Hotel Meszaros "Goldener Hirsch" (Nr. 4) und das Gasthaus Flasch (Nr. 21) sowie Banken, wie die Wechselstuben-Aktiengesellschaft "Merkur" (Nr. 11) und der Wiener Bankverein (Nr. 14), waren in dieser Straße zu finden.

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Neunkirchner Straße - Engelbrechtgasse

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16.240146

Fuhr man in der Zeit des Ersten Weltkriegs über die Neunkirchner Straße nach Süden, so war der Bereich nach dem Wasserturm links der Straße völlig unverbaut, jedenfalls bis zur Hallengasse. An der rechten Straßenseite standen allerdings einige Wohngebäude, von denen sich die größten und auffälligsten an der Kreuzung zur Engelbrechtgasse befanden. Hinsichtlich seiner für die Steinfeldstadt einzigartigen Architektur war das so genannte "Rundhaus" zweifellos spektakulär: ein mehrstöckiges Wohnhaus mit gerundeter Fassade, in turmähnlicher Form, mit ausgebautem Dach, langen Balkons sowie außergewöhnlich großen Balkontüren und Fenstern. Sein Standort unweit des Stadtparks und die bauliche Extravaganz machten es zu einem Blickfang.

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Stadtpark mit Pavillon

47.825730

16.261018

Im Stadtpark befand sich unweit des Cafés an den Tennisplätzen (bzw. im Winter beim Eislaufplatz) ein hölzerner Pavillon. Das dreistufige Blechdach schützte die Holzkonstruktion mit seinen Bemalungen vor Wind und Wetter. Der Pavillon war mit Vogel- und Naturmotiven verziert und gab genügend Platz in seinem runden Inneren, dass kleine Musikkapellen in den Sommermonaten dort musizieren konnten. Die Bevölkerung ließ sich zu diesen Anlässen auf den zahlreichen Parkbänken und Kaffeehausstühlen nieder, um den künstlerischen Darbietungen zu lauschen. Der Stadtpark war seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Erholungsraum für die Einwohner der Steinfeldstadt.

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Teil der gesammelten Luftaufnahmen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs

47.813080

16.243725

Luftaufnahmen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs haben Seltenheitswert. Umso erstaunlicher sind außergewöhnlichen Blickwinkel und Perspektiven, die man aus einem Flugzeug auf die Stadt erhält. Das städtische Siedlungsgebiet wirkt auf manchen Aufnahmen fast unwirklich, und es bedarf eines genauen Blicks, um manche Teile der Stadt überhaupt noch zu erkennen, nachdem rund 100 Jahre seit der Aufnahme dieser Luftbilder vergangen sind. Der Grad der Urbanisierung war im Ersten Weltkrieg deutlich geringer, also die Anzahl der Gebäude weitaus reduzierter als heute. An der Peripherie ist viel Grün- und Ackerland erkennbar: noch unbesiedeltes und meist agrarisch genutztes Gebiet der Steinfeldstadt. Sehr gut sichtbar sind die Verkehrswege, vor allem die Straßenhauptverkehrswege und die Bahn, die zentralen Plätze (Haupt- und Pfarrplatz) sowie die hohen bzw. großflächigen Gebäude der Industrie und des Militärs.

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Wöllersdorfer Straße

47.829880

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Die Wöllersdorfer Straße führte, wie ihr Name bereits sagt, von Wiener Neustadt nach Wöllersdorf. Sie begann beim Auge Gottes, wo sich einst das K. k. Postamt befunden hatte, und führte in nordwestliche Richtung - vorbei an der Harz-Raffinerie, der Kaiser-Franz-Josef-Kavallerie-Kaserne und dem Mauthaus - über die Südbahn und weiter über die Gürtelstraße zwischen den beiden Gebäudekomplexen der K. u. k. Flieger-Kasene über das Flugfeld. Dabei trennte sie den Exerzierplatz und das Flugfeld I der Fliegerkaserne und das Flugfeld II (mit jenem Teil der Flieger-Kaserne, der sich in einem auffälligen Bogen um das südliche Ende des Flugfeldes II zog). An der Straße lief auch eine Bahnverbindung von Wiener Neustadt zur Munitionsfabrik Wöllersdorf. Westlich der Südbahn bzw. der Äußeren Bahnzeile standen einige große Wohnhäusern an der Wöllersdorferstraße (z. B. durchzogen von der Arbeitergasse, der Steinabrückler Gasse etc.).

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