Vor 100 Jahren – Kaiser Franz Joseph beim Preisfliegen & sein Kaiser-Pavillon
ErinnerungsortVor 100 Jahren – Kaiser Franz Joseph beim Preisfliegen & sein Kaiser-Pavillon
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Wöllersdorfer Straße Kaiser Franz Joseph I. und der Wiener Neustädter Kaiser-Pavillon Franz Joseph I. besucht das Wiener Neustädter Flugfeld 1910 besuchte Kaiser Franz Joseph I. Wiener Neustadt. Es war dies nicht sein erster Besuch, denn schon früher war er zum Beispiel gemeinsam mit seiner Gattin Elisabeth „Sisi“ anlässlich der Enthüllung des „Denkmals der 1.400“ (1880), zur feierlichen Schlusssteinlegung beim Wiederaufbau der Dom-Türme (1899) sowie der Enthüllung des „Kaisersteines“ (1908) in der Akademie in die Steinfeldstadt gekommen. Am 18. September 1910, am letzten Tag eines 3-tägigen Preisfliegens, besuchte Kaiser Franz Joseph I. das Flugfeld in Wiener Neustadt. Jener traf, bejubelt von den tausenden Besuchern der Veranstaltung, mit einem Automobil und in Begleitung seines Adjutanten Graf Paar ein. Nach der Begrüßung durch Statthalter Graf Erich Kielmannsegg, Bürgermeister Franz Kammann und dem Obmann des Lokalkomitees zur Förderung der Aviatik, Professor Leopold Schmidt, erfolgte die militärische Meldung durch den hiesigen Kommandanten der Verkehrsbrigade, Generalmajor Schleyer. Anschließend besichtigte der Kaiser die Flugzeuge („Aeroplane“), die in zwei Reihen auf dem Flugfeld aufgestellt waren. Nicht nur beschriftete Tafeln (zum Beispiel mit den Bezeichnungen der Flugzeuge), sondern auch die Besitzer, die Konstrukteure und Piloten der jeweiligen Flugmaschinen („Apparate“) standen bereit. Konstrukteure und Piloten wurden dem Kaiser vorgestellt. Das Abschreiten der Flugzeuge durch seine Majestät wurde damals auch filmisch dokumentiert. Der Kaiser-Pavillon war damals der Versammlungsort für Mitglieder der adeligen Gesellschaft (unter ihnen Erzherzog Rainer und Erzherzog Leopold Salvator), für höchste Offiziere der Monarchie (wie beispielsweise den Kommandanten der Militärakademie Freiherr von Roth, Kriegsminister General der Infanterie von Schönaich, den Kommandanten der Marine Admiral Graf Montecucculi, den Chef des Generalstabes General Conrad von Hötzendorf) und für die hohe Beamtenschaft bis zu Ministern gewesen. Franz Joseph I. nahm in der Folge in der Hofloge des Kaiser-Pavillons Platz und verfolgte sowohl die Landung eines aus Fischamend kommenden Luftschiffes (Militär-Lenkballon „Parseval“) als auch das Preisfliegen. Um 17.30 Uhr verließ der Kaiser den Veranstaltungsort. Der Wiener Neustädter Kaiser-Pavillon Der Kaiser-Pavillon erhielt seinen Standort auf der linken, südlichen Seite der Wöllersdorfer Straße, wo sich bereits die Hangars befanden. Der einstöckige Pavillon war de facto ein einstöckiger achteckiger Holzturm mit jeweils einer einstöckigen offenen Veranda in alle vier Himmelsrichtungen. Die Veranda-Ausbauten waren miteinander verbunden und daher beide Ebenen rundherum begehbar. Über eine breite Außenstiege gelangte man in den ersten Stock. Von dieser Plattform hatte man einen perfekten Blick über das gesamte Flugfeld. Nahe des weiß gestrichenen Pavillons befanden sich zu dessen linker und rechter Seite, einige Meter vorgesetzt, drei überdachte Tribünen und im Vorfeld die Bühne der Musikkapelle und der Schiedsrichter. Der Pavillon lag auf militärischem Gelände und wurde als Beobachtungspunkt und Restaurationsbetrieb genützt. Er wurde nicht abgetragen, nachdem er 1916 durch den Wirbelsturm zu Schaden gekommen war, sondern bestand bis in die 1930er Jahre. Im ehemaligen Kaiserpavillon war schließlich ein Wachlokal untergebracht gewesen. 1936 vermietete die Stadtgemeinde den Pavillon an die Heeresverwaltung.
Wöllersdorfer Straße
Kaiser Franz Joseph I. und der Wiener Neustädter Kaiser-Pavillon
Franz Joseph I. besucht das Wiener Neustädter Flugfeld
1910 besuchte Kaiser Franz Joseph I. Wiener Neustadt. Es war dies nicht sein erster Besuch, denn schon früher war er zum Beispiel gemeinsam mit seiner Gattin Elisabeth „Sisi“ anlässlich der Enthüllung des „Denkmals der 1.400“ (1880), zur feierlichen Schlusssteinlegung beim Wiederaufbau der Dom-Türme (1899) sowie der Enthüllung des „Kaisersteines“ (1908) in der Akademie in die Steinfeldstadt gekommen.
Am 18. September 1910, am letzten Tag eines 3-tägigen Preisfliegens, besuchte Kaiser Franz Joseph I. das Flugfeld in Wiener Neustadt. Jener traf, bejubelt von den tausenden Besuchern der Veranstaltung, mit einem Automobil und in Begleitung seines Adjutanten Graf Paar ein. Nach der Begrüßung durch Statthalter Graf Erich Kielmannsegg, Bürgermeister Franz Kammann und dem Obmann des Lokalkomitees zur Förderung der Aviatik, Professor Leopold Schmidt, erfolgte die militärische Meldung durch den hiesigen Kommandanten der Verkehrsbrigade, Generalmajor Schleyer.
Anschließend besichtigte der Kaiser die Flugzeuge („Aeroplane“), die in zwei Reihen auf dem Flugfeld aufgestellt waren. Nicht nur beschriftete Tafeln (zum Beispiel mit den Bezeichnungen der Flugzeuge), sondern auch die Besitzer, die Konstrukteure und Piloten der jeweiligen Flugmaschinen („Apparate“) standen bereit. Konstrukteure und Piloten wurden dem Kaiser vorgestellt. Das Abschreiten der Flugzeuge durch seine Majestät wurde damals auch filmisch dokumentiert.
Der Kaiser-Pavillon war damals der Versammlungsort für Mitglieder der adeligen Gesellschaft (unter ihnen Erzherzog Rainer und Erzherzog Leopold Salvator), für höchste Offiziere der Monarchie (wie beispielsweise den Kommandanten der Militärakademie Freiherr von Roth, Kriegsminister General der Infanterie von Schönaich, den Kommandanten der Marine Admiral Graf Montecucculi, den Chef des Generalstabes General Conrad von Hötzendorf) und für die hohe Beamtenschaft bis zu Ministern gewesen.
Franz Joseph I. nahm in der Folge in der Hofloge des Kaiser-Pavillons Platz und verfolgte sowohl die Landung eines aus Fischamend kommenden Luftschiffes (Militär-Lenkballon „Parseval“) als auch das Preisfliegen. Um 17.30 Uhr verließ der Kaiser den Veranstaltungsort.
Der Wiener Neustädter Kaiser-Pavillon
Der Kaiser-Pavillon erhielt seinen Standort auf der linken, südlichen Seite der Wöllersdorfer Straße, wo sich bereits die Hangars befanden. Der einstöckige Pavillon war de facto ein einstöckiger achteckiger Holzturm mit jeweils einer einstöckigen offenen Veranda in alle vier Himmelsrichtungen. Die Veranda-Ausbauten waren miteinander verbunden und daher beide Ebenen rundherum begehbar. Über eine breite Außenstiege gelangte man in den ersten Stock. Von dieser Plattform hatte man einen perfekten Blick über das gesamte Flugfeld.
Nahe des weiß gestrichenen Pavillons befanden sich zu dessen linker und rechter Seite, einige Meter vorgesetzt, drei überdachte Tribünen und im Vorfeld die Bühne der Musikkapelle und der Schiedsrichter.
Der Pavillon lag auf militärischem Gelände und wurde als Beobachtungspunkt und Restaurationsbetrieb genützt. Er wurde nicht abgetragen, nachdem er 1916 durch den Wirbelsturm zu Schaden gekommen war, sondern bestand bis in die 1930er Jahre. Im ehemaligen Kaiserpavillon war schließlich ein Wachlokal untergebracht gewesen. 1936 vermietete die Stadtgemeinde den Pavillon an die Heeresverwaltung.