Vor 100 Jahren – Polsterer's Cakes
ErinnerungsortVor 100 Jahren – Polsterer's Cakes
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Stampfgasse 6 (heute Areal Stampfgasse und Mathias-Derdak-Gasse) Die vergessene Fabrik für treue Vierbeiner Hundekuchen, Biscuits und mehr 1893 war „Fattingers Patent-Hundekuchen- und Geflügelfutter-Fabrik Wiener Neustadt“ gegründet worden. Sie befand sich in der Stampfgasse 6 und wurde noch in den 1920er Jahren als „Cakesfabrik“ bezeichnet, obgleich es sich nicht um Kekse im Sinne von Süßwaren, sondern um Mehlprodukte handelte, die hier hergestellt wurden. Inhaber war Heinrich Polsterer, der sich als „Lieferant des k. u. k. Tierarznei-Institutes in Wien, der k. u. k. Menagerie zu Schönbrunn, der Kammer seiner k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand Este, vieler k. u. k. und erzherzoglicher Jagdämter, seiner königlichen Hoheit des Fürsten Ferdinand von Bulgarien, des Wiener Tierschutzvereines etc. etc.“ auswies. Das Unternehmen hatte sein Büro und die Fabrikproduktion in Wiener Neustadt. Es hatte sich auf Futtermittel spezialisiert, allerdings nicht nur für Hunde und Geflügel, sondern auch für andere Haus- und Nutztiere, wie Kühe, Pferde und Tauben, sowie für Wild (z. B. mit dem bekannten Wildbrot „Silva“). Zur reichhaltigen Palette für Hunde zählten unter anderem Hundekuchen, Biscuits, Fleisch- und Nährmehl. „Fattingers Fleischfaserfuttermittel“ waren einst ein Begriff. Qualität & Marketing Vor allem Hundebesitzer, Hühner- und (Brief-)Taubenzüchter sowie Jäger, Gutsbesitzer und Forstmeister kannten natürlich die Produkte Polsterers. Denn dieser blieb offensichtlich wegen seiner klugen und seinerzeit sicherlich ungewöhnlichen Werbemethoden im Gedächtnis: Auf sehr ungewöhnliche Art präsentierte er seine Firma beispielsweise bei der Jagdausstellung 1910 in Wien, wo sein Pavillon einem „Pfefferkuchenhäuschen“ glich. Es stand damals nahe dem Wildpark, in dem die Tiere mit Polsterers Produkten gefüttert wurden. In der Zeit des Ersten Weltkriegs erfolgte die Fütterung der Sanitäts- und Kriegshunde (seitens des „Österreich-ungarischen Polizei- und Kriegshund-Vereins“) durch die Tierfutterfabrik Heinrich Polsterer in Wiener Neustadt.
Vor 100 Jahren – Kaiser Franz Joseph beim Preisfliegen & sein Kaiser-Pavillon
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Vor 100 Jahren – Kaiser Franz Joseph beim Preisfliegen & sein Kaiser-Pavillon

Stampfgasse 6 (heute Areal Stampfgasse und Mathias-Derdak-Gasse)
Die vergessene Fabrik für treue Vierbeiner
Hundekuchen, Biscuits und mehr
1893 war „Fattingers Patent-Hundekuchen- und Geflügelfutter-Fabrik Wiener Neustadt“ gegründet worden. Sie befand sich in der Stampfgasse 6 und wurde noch in den 1920er Jahren als „Cakesfabrik“ bezeichnet, obgleich es sich nicht um Kekse im Sinne von Süßwaren, sondern um Mehlprodukte handelte, die hier hergestellt wurden.
Inhaber war Heinrich Polsterer, der sich als „Lieferant des k. u. k. Tierarznei-Institutes in Wien, der k. u. k. Menagerie zu Schönbrunn, der Kammer seiner k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand Este, vieler k. u. k. und erzherzoglicher Jagdämter, seiner königlichen Hoheit des Fürsten Ferdinand von Bulgarien, des Wiener Tierschutzvereines etc. etc.“ auswies.
Das Unternehmen hatte sein Büro und die Fabrikproduktion in Wiener Neustadt. Es hatte sich auf Futtermittel spezialisiert, allerdings nicht nur für Hunde und Geflügel, sondern auch für andere Haus- und Nutztiere, wie Kühe, Pferde und Tauben, sowie für Wild (z. B. mit dem bekannten Wildbrot „Silva“). Zur reichhaltigen Palette für Hunde zählten unter anderem Hundekuchen, Biscuits, Fleisch- und Nährmehl. „Fattingers Fleischfaserfuttermittel“ waren einst ein Begriff.
Qualität & Marketing
Vor allem Hundebesitzer, Hühner- und (Brief-)Taubenzüchter sowie Jäger, Gutsbesitzer und Forstmeister kannten natürlich die Produkte Polsterers. Denn dieser blieb offensichtlich wegen seiner klugen und seinerzeit sicherlich ungewöhnlichen Werbemethoden im Gedächtnis:
Auf sehr ungewöhnliche Art präsentierte er seine Firma beispielsweise bei der Jagdausstellung 1910 in Wien, wo sein Pavillon einem „Pfefferkuchenhäuschen“ glich. Es stand damals nahe dem Wildpark, in dem die Tiere mit Polsterers Produkten gefüttert wurden.
In der Zeit des Ersten Weltkriegs erfolgte die Fütterung der Sanitäts- und Kriegshunde (seitens des „Österreich-ungarischen Polizei- und Kriegshund-Vereins“) durch die Tierfutterfabrik Heinrich Polsterer in Wiener Neustadt.