Vor 100 Jahren – Frühe Elektrifizierung & Glühlichtlampen-Patent aus Wiener Neustadt
ErinnerungsortVor 100 Jahren – Frühe Elektrifizierung & Glühlichtlampen-Patent aus Wiener Neustadt
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Bräunlichgasse 48 „Es werde Licht!“ – Als die Elektrifizierung in Wiener Neustadt Einzug hielt Elektrizität in der Steinfeldstadt Im Jahr 1909 wurde vom Gemeinderat die Errichtung eines Elektrizitätswerkes beschlossen. Die damals neue elektrische Beleuchtung sollte die Gasbeleuchtung ablösen. Eine Dampfmaschine und zwei Dieselmotoren trieben einen Drehstromgenerator bzw. Dynamomaschinen auf dem Schlachthofgelände an. Insgesamt wurden damit anfangs 6.000 Glühlampen versorgt und mit der erzeugten Energie außerdem die Wasserpumpen des Wasserwerkes angetrieben. An der Bräunlichgasse errichtete man das Zentralgebäude des Elektrizitätswerkes. Trotz der Anschaffung eines dritten Dieselmotors reichte die Stromversorgung schon 1911 nicht mehr aus, sodass Strom vom Schlachthof (der „Schlachthofmaschine“) und der Lokomotivfabrik-Dampfturbine, welche beide mit der städtischen Zentrale verbunden worden waren, zur Unterstützung herangezogen werden musste. 1912 ging ein neuer (der vierte) Dieselmotor mit angeschlossenem Stromgenerator ans Netz. Der produzierte Strom wurde für das Betreiben der Straßenbeleuchtung auf Hauptstraßen der Stadt, der Energieversorgung von Unternehmen und verschiedenen Institutionen (wie beispielsweise militärischen Einrichtungen) sowie von Privathaushalten verwendet. Die Wiener Neustädter Glühlampe Rudolf von Bernd patentierte in Wiener Neustadt die sogenannte „Elektrische Glühlicht-Reflectorlampe“. Dabei handelte es sich um eine Glühlichtlampe, in die ein spezieller Reflektor integriert war, wodurch die Leuchtkraft verstärkt wurde. Sie konnte als Arbeitslampe oder Studierlampe als intensive Beleuchtung eines Arbeitstisches eingesetzt werden und vermochte als Salonlampe Räume perfekt auszustrahlen. Der Reflektor bestand aus Milchglas, Porzellan, Steingut oder Metall. Er war mit dem Glas der Glühbirne durch Verschmelzung oder Kittung verbunden. Graphit (damals „Kohle“ genannt) wurde zum Glühen gebracht. Das Patent der „Wiener Neustädter Glühlampe“ folgte dem Prinzip der Kohlebogenlampen, die einst das intensivste Licht gaben und deshalb für Scheinwerfer verwendet wurden, aber auch in der Mikroskopie zum Einsatz kamen. Kohlebogenlampen wurden deshalb für die öffentliche Beleuchtung im städtischen Raum eingesetzt. (Kohle-)Bogenlampen für „Straßen- und Saalbeleuchtung“ werden heute mit der deutschen Firma Körting & Mathiesen, Leipzig, verbunden, die seit 1889 solche produzierte. Aber „Rudolf von Bernd in Wiener Neustadt“ hatte seine Lampe früher, nämlich ab 1883 patentiert!
Vor 100 Jahren – Polsterer's Cakes
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Bräunlichgasse 48
„Es werde Licht!“ – Als die Elektrifizierung in Wiener Neustadt Einzug hielt
Elektrizität in der Steinfeldstadt
Im Jahr 1909 wurde vom Gemeinderat die Errichtung eines Elektrizitätswerkes beschlossen. Die damals neue elektrische Beleuchtung sollte die Gasbeleuchtung ablösen. Eine Dampfmaschine und zwei Dieselmotoren trieben einen Drehstromgenerator bzw. Dynamomaschinen auf dem Schlachthofgelände an. Insgesamt wurden damit anfangs 6.000 Glühlampen versorgt und mit der erzeugten Energie außerdem die Wasserpumpen des Wasserwerkes angetrieben.
An der Bräunlichgasse errichtete man das Zentralgebäude des Elektrizitätswerkes. Trotz der Anschaffung eines dritten Dieselmotors reichte die Stromversorgung schon 1911 nicht mehr aus, sodass Strom vom Schlachthof (der „Schlachthofmaschine“) und der Lokomotivfabrik-Dampfturbine, welche beide mit der städtischen Zentrale verbunden worden waren, zur Unterstützung herangezogen werden musste. 1912 ging ein neuer (der vierte) Dieselmotor mit angeschlossenem Stromgenerator ans Netz. Der produzierte Strom wurde für das Betreiben der Straßenbeleuchtung auf Hauptstraßen der Stadt, der Energieversorgung von Unternehmen und verschiedenen Institutionen (wie beispielsweise militärischen Einrichtungen) sowie von Privathaushalten verwendet.
Die Wiener Neustädter Glühlampe
Rudolf von Bernd patentierte in Wiener Neustadt die sogenannte „Elektrische Glühlicht-Reflectorlampe“. Dabei handelte es sich um eine Glühlichtlampe, in die ein spezieller Reflektor integriert war, wodurch die Leuchtkraft verstärkt wurde. Sie konnte als Arbeitslampe oder Studierlampe als intensive Beleuchtung eines Arbeitstisches eingesetzt werden und vermochte als Salonlampe Räume perfekt auszustrahlen.
Der Reflektor bestand aus Milchglas, Porzellan, Steingut oder Metall. Er war mit dem Glas der Glühbirne durch Verschmelzung oder Kittung verbunden. Graphit (damals „Kohle“ genannt) wurde zum Glühen gebracht.
Das Patent der „Wiener Neustädter Glühlampe“ folgte dem Prinzip der Kohlebogenlampen, die einst das intensivste Licht gaben und deshalb für Scheinwerfer verwendet wurden, aber auch in der Mikroskopie zum Einsatz kamen. Kohlebogenlampen wurden deshalb für die öffentliche Beleuchtung im städtischen Raum eingesetzt.
(Kohle-)Bogenlampen für „Straßen- und Saalbeleuchtung“ werden heute mit der deutschen Firma Körting & Mathiesen, Leipzig, verbunden, die seit 1889 solche produzierte. Aber „Rudolf von Bernd in Wiener Neustadt“ hatte seine Lampe früher, nämlich ab 1883 patentiert!