Vor 100 Jahren – Wiener Neustadts Vergnügungsetablissement
ErinnerungsortVor 100 Jahren – Wiener Neustadts Vergnügungsetablissement
47.816570
16.248362
Eyerspergring 13 Als das „Etablissement“ seine männlichen Gäste erfreute In der Kleinstadt Wiener Neustadt befand sich unweit des Allgemeinen Krankenhauses an der Adresse Eyerspergring 13 ein Haus, in dem mehrere Damen wohnten und das von Herren der Stadt und der Region aufgesucht wurde, um sich dort zu erfreuen. Der feine Gast konnte damals in verschiedensten Salons verweilen und seine Zeit nicht nur mit netter Unterhaltung und alkoholischen Getränken verbringen. Neben einem „Großen Salon“ gab es beispielsweise den etwas intimeren „Roten Salon“ oder den ein bisschen derberen „Bier-Salon“. Die Konsumation wurde durch die Präsenz von Damen kurzweiliger, denn insgesamt empfing den abenteuerlustigen, neugierigen oder vielleicht sich nach Aufregung verzehrenden Mann eine Schar von rund zwanzig Frauen, die mit Namen wie Elfi, Erika, Helga, Inge, Kitti, Lore, Rosa oder Sonja herbeigerufen wurden, um ihre Dienste zu erweisen. Doch möge man nicht an das Falsche denken, denn nicht immer stand nur die Befriedigung der leiblichen Gelüste im Zentrum, sondern es genügte auch die Augenweide, der Flirt und die Geselligkeit. Auch Frauen hielten sich im „Vergnügungsetablissement“ auf. So berichtete zum Beispiel eine „Reichsgräfin Triangi“ in einer Postkarte in den 1920/30er Jahren kurz und knapp einem gewissen Herrn Trauner nach Steyr: „Danke dir unser Franz. Sind 20 Damen da, eine schöner als die andere, da würdest sogar du in Verlegenheit kommen. Herzlichster Gruß...“ Die genannte Gräfin Triangi war übrigens ein Original ihrer Zeit, ein „Kuriosum“ der Wiener Kulturszene der 1920er Jahre, die ob ihres Lebensstils, ihrer fragwürdigen Gesangskünste und skurrilen Auftritte ins Gespräch kam und sich inszenierte. Frauen arbeiteten im Gewerbe der Prostitution in Wiener Neustadt unter ärztlicher Kontrolle. Der Stadtphysikus untersuchte die Prostituierten am Eyerspergring regelmäßig. Für die Untersuchungen musste die Pächterin des hiesigen „Vergnügungsetablissements“ Gebühren zahlen.
Vor 100 Jahren – Die Burkhard-Villa
47.818010
16.237950
Eyerspergring 13
Als das „Etablissement“ seine männlichen Gäste erfreute
In der Kleinstadt Wiener Neustadt befand sich unweit des Allgemeinen Krankenhauses an der Adresse Eyerspergring 13 ein Haus, in dem mehrere Damen wohnten und das von Herren der Stadt und der Region aufgesucht wurde, um sich dort zu erfreuen. Der feine Gast konnte damals in verschiedensten Salons verweilen und seine Zeit nicht nur mit netter Unterhaltung und alkoholischen Getränken verbringen. Neben einem „Großen Salon“ gab es beispielsweise den etwas intimeren „Roten Salon“ oder den ein bisschen derberen „Bier-Salon“. Die Konsumation wurde durch die Präsenz von Damen kurzweiliger, denn insgesamt empfing den abenteuerlustigen, neugierigen oder vielleicht sich nach Aufregung verzehrenden Mann eine Schar von rund zwanzig Frauen, die mit Namen wie Elfi, Erika, Helga, Inge, Kitti, Lore, Rosa oder Sonja herbeigerufen wurden, um ihre Dienste zu erweisen. Doch möge man nicht an das Falsche denken, denn nicht immer stand nur die Befriedigung der leiblichen Gelüste im Zentrum, sondern es genügte auch die Augenweide, der Flirt und die Geselligkeit.
Auch Frauen hielten sich im „Vergnügungsetablissement“ auf. So berichtete zum Beispiel eine „Reichsgräfin Triangi“ in einer Postkarte in den 1920/30er Jahren kurz und knapp einem gewissen Herrn Trauner nach Steyr: „Danke dir unser Franz. Sind 20 Damen da, eine schöner als die andere, da würdest sogar du in Verlegenheit kommen. Herzlichster Gruß...“
Die genannte Gräfin Triangi war übrigens ein Original ihrer Zeit, ein „Kuriosum“ der Wiener Kulturszene der 1920er Jahre, die ob ihres Lebensstils, ihrer fragwürdigen Gesangskünste und skurrilen Auftritte ins Gespräch kam und sich inszenierte.
Frauen arbeiteten im Gewerbe der Prostitution in Wiener Neustadt unter ärztlicher Kontrolle. Der Stadtphysikus untersuchte die Prostituierten am Eyerspergring regelmäßig. Für die Untersuchungen musste die Pächterin des hiesigen „Vergnügungsetablissements“ Gebühren zahlen.