Vor 100 Jahren – Ein Warmbad als Luxus

Erinnerungsort

Vor 100 Jahren – Ein Warmbad als Luxus

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Ungargasse 14 Stauber Bad    In der Ungargasse 14 bestand in Wiener Neustadt ein auffälliges Gebäude mit einem Garten: das städtische Warmbad. Es war das gesamte Jahr für Besucher geöffnet und bot ein breites Spektrum von Annehmlichkeiten. So konnte man neben einem Wannen- oder Brausebad auch Dampf- und Heißluftbäder in Anspruch. Anstatt in der Sauna schwitzen zu wollen, wurden Kaltwasserbehandlung (in Kneipp'scher Manier) angeboten und der Gast konnte, wie bei einem Kuraufenthalt, Freiluft- und Sonnenbäder nehmen oder sich bei einer Massage entspannen. Sicherlich vermochte das „Stauber Bad“ nicht mit Bade- und Trinkkuren-Angeboten, wie sie beispielsweise im nahen Baden bei Wien Massen von Kurgästen anzog, mitzuhalten. Während es in Baden zusätzlich zu den vielfältigen Kurangeboten und Kurmethoden natürlich auch Kur-Musik, Konzerte, Theater, Trabrennen und vieles mehr gab, blieb es in Wiener Neustadt beim Gesang der Vögel vom angrenzenden Neuklostergarten. Da das städtische Warmbad durchwegs als „Stauber Bad“ bezeichnet wurde und man es als Badeanstalt wahrnahm, vergaß man gänzlich, dass der Betrieb zugleich auch die städtische Dampfwäscherei bildete. Ohne den Einsatz von Chemikalien wurde dort Wäsche angenommen und gereinigt.  

Vor 100 Jahren – Das Wiener Neustädter Sanatorium

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Ungargasse 14

Stauber Bad 

 

In der Ungargasse 14 bestand in Wiener Neustadt ein auffälliges Gebäude mit einem Garten: das städtische Warmbad. Es war das gesamte Jahr für Besucher geöffnet und bot ein breites Spektrum von Annehmlichkeiten. So konnte man neben einem Wannen- oder Brausebad auch Dampf- und Heißluftbäder in Anspruch. Anstatt in der Sauna schwitzen zu wollen, wurden Kaltwasserbehandlung (in Kneipp'scher Manier) angeboten und der Gast konnte, wie bei einem Kuraufenthalt, Freiluft- und Sonnenbäder nehmen oder sich bei einer Massage entspannen.

Sicherlich vermochte das „Stauber Bad“ nicht mit Bade- und Trinkkuren-Angeboten, wie sie beispielsweise im nahen Baden bei Wien Massen von Kurgästen anzog, mitzuhalten. Während es in Baden zusätzlich zu den vielfältigen Kurangeboten und Kurmethoden natürlich auch Kur-Musik, Konzerte, Theater, Trabrennen und vieles mehr gab, blieb es in Wiener Neustadt beim Gesang der Vögel vom angrenzenden Neuklostergarten.

Da das städtische Warmbad durchwegs als „Stauber Bad“ bezeichnet wurde und man es als Badeanstalt wahrnahm, vergaß man gänzlich, dass der Betrieb zugleich auch die städtische Dampfwäscherei bildete. Ohne den Einsatz von Chemikalien wurde dort Wäsche angenommen und gereinigt.

 

Bilder

Standort des ehemaligen Stauber-Bades von Wiener Neustadt

Datierung: 2017 Quelle: Sammlung Sulzgruber Autor: Werner Sulzgruber Copyright: Werner Sulzgruber Zusatzinfo: Foto

J. Stauber Badeanstalt in der Ungargasse, um 1900

Die Badeanstalt war ein höchst auffälliges Gebäude an der südlichen Seite der Ungargasse (nach dem Zugang zum Neuklostergarten). Es hatte den architektonischen Charakter einer burgähnlichen Villa.
Datierung: um 1900 Quelle: Sammlung Habitsch Autor: unbekannt Zusatzinfo: Foto-Digitalisat

Stauber'sche Badeanstalt und die Neuklosterkirche, 1913

Die Badeanstalt war 1913 längst mit Strom versorgt. Unweit des ummauerten Gartens befand sich ein Kiosk beim Zugangsweg in den Neunklostergarten.
Datierung: 1913 Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Verlag Ledermann Wien Zusatzinfo: Postkarte

Blick auf das Stauber-Bad und die Neuklosterkirche, ca. 1906

Datierung: ca. 1906 Quelle: Sammlung Wrenk Autor: Verlag Trenkler, Leipzig Zusatzinfo: Postkarte

Seltener Blick über den Garten der Badeanstalt auf die Ostseite der Neuklosters, ca. 1907

Die Mauer des westlichen Gartens der Badeanstalt war mit kleinen Zinnen auf ihrer West-Seite verziert. Die Höhe der Umfassungsmauer erlaubte es Passanten nicht, ins Innere des Gartens zu blicken.
Datierung: ca. 1907 Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Verlag Karl Blumrich Zusatzinfo: Postkarte

Zugangsbereich und Einfahrt in das Stauber-Bad, 1908

Im Gegensatz zum westlich gelegenen Garten des Bades war östlich des Hauptgebäudes ein Vorgarten mit einer Einfahrt. Hier befand sich der Zugang in die Badeanstalt. 
Datierung: 1908 Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Verlag Ledermann, Wien Zusatzinfo: Postkarte

Blick auf den östlichen Teil des Stauber-Bades, 1913

Datierung: 1913 Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Verlag Starosta Zusatzinfo: Postkarte

Eine der letzten Aufnahmen der Badeanstalt vor dem Zweiten Weltkrieg, 1930

In späterer Zeit (nach 1913) wurde der eiserne Torbogen entfernt.
Datierung: 1930 Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Verlag Josef Bauer Zusatzinfo: Postkarte

Werbung für Stauber's Badeanstalt, 1915

1915 waren sogenannte Heißluftbäder neu eingerichtet worden. Bis 20 Uhr konnte das Bad besucht werden. Auch eigenen "Damen-Badezeiten" waren für weibliche Gäste veranschlagt.
Datierung: 1915 Quelle: Sammlung Wrenkh Zusatzinfo: Druck

Inserat im Wiener Neustädter Kalender, 1920

1920 war es noch etwas Besonderes, mit einer "Zentralheizung" und "elektrischer Beleuchtung" zu werben.
Datierung: 1920 Quelle: Sammlung Sulzgruber Autor: Wiener Neustädter Kalender 1920 Zusatzinfo: Druck

Abonnementskarte des Stauber-Bades (Frontseite), 1920er Jahre

In kleinen Heften - gerade einmal 6 x 5 cm - waren "Badekarten" aufbewahrt, die ein Abonnent beim Besuch des Bades vorzuweisen hatte.
Datierung: 1920er Jahre Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Stauber Zusatzinfo: Druck

Innenseite der Abonnementskarte des Stauber-Bades, 1920er Jahre

Datierung: 1920er Jahre Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Stauber Zusatzinfo: Druck

Einzelkarte des Abonnementheftes des Stauber-Bades, 1920er Jahre

Beim Besuch wurde eine Einzelkarte aus dem Abo-Heftchen herausgerissen, womit der Eintritt beglichen war.
Datierung: 1920er Jahre Quelle: Sammlung Wrenkh Autor: Stauber Zusatzinfo: Druck

Rest des Stauber-Bades vor seinem Abbruch, 1959

Gut sichtbar ist die Lage bzw. räumliche Ausdehnung des ehemaligen Stauber-Bades sowie der Schlot der Heizanlage der Badeanstalt bzw. städtischen Dampfwäscherei.
Datierung: 25.01.1959 Quelle: www.schlot.at (2017) Autor: unbekannt Zusatzinfo: Foto