Vor 100 Jahren – Stadtpark als besonderer Erholungsraum
ErinnerungsortVor 100 Jahren – Stadtpark als besonderer Erholungsraum
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Stadtpark Alles in einem: Tennisplatz – Teich – Eislaufplatz Noch heute sieht der aufmerksame Spaziergänger, wenn er durch den Stadtpark flaniert, Tennisplätze nahe der südlichen Stadtmauer Wiener Neustadts. Schon vor über 100 Jahren waren dort Tennisplätze angelegt worden. Der Tennis-Sport galt nicht als Sportart der Arbeiter der Industriestadt, sondern wurde von der bürgerlichen Gesellschaft und Mitgliedern des Militärs gepflegt. Die einstigen Stadtväter scheuten keine Mühen, den Bürgern und Bürgerinnen der Stadt im Erholungsgebiet des Stadtparks etwas zu bieten. Denn sie versuchten dieses etwas tiefer gelegene Areal, das in mittelalterlicher Zeit und noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts der alte Stadtgraben gewesen war, unterschiedlich zu nützen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Westseite ein langgestreckter Bau mit einem pavillonartigen Turm errichtet – ein wahres Baujuwel im Jugendstil, ein Blickfang. Von dort aus bot sich den Gästen die Möglichkeit, die sportbegeisterten Damen und Herren der Gesellschaft von einer Galerie aus zu beobachten. Eine Ebene tiefer – und somit zirka auf dem Niveau der Tennisplatz-Flächen, die durch weitere Stufen erreichbar waren – konnten die Sportler und ihre Begleitung konsumieren. Tische und Sessel luden im Freien zum Verweilen ein. Große Sichtfenster eröffneten den im Inneren Sitzenden einen großzügigen Blick auf die Fläche, die mit elektrischen Lampen beleuchtet werden konnte und wohl zu später Stunde ein äußerst reizvolles Ambiente darstellte. So fand der Erholungssuchende hier im Sommer gediegene moderne Tennisplätze und ein Restaurant vor. Im Spätherbst stand die Fläche aber bisweilen unter Wasser und wurde zum Teich, auf dem man mit Booten eine Ruderfahrt mit der Familie unternehmen konnte. Im Winter verwandelte sich das Areal zu einer Eisfläche zum Schlittschuhlaufen. Fotografien aus der Zeit um 1900 zeigen uns, dass es hier einen Bootsverleih im Stadtgraben gab. Für die Damen und Herren bestand jedenfalls keine Gefahr zu ertrinken, war doch das Wasser höchstens ein paar Fuß tief. Eher noch dürfte das Ruder oft auf Grund gekommen sein.
Vor 100 Jahren – Als es noch das echte Wiener Neustädter Bier gab
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Stadtpark
Alles in einem: Tennisplatz – Teich – Eislaufplatz
Noch heute sieht der aufmerksame Spaziergänger, wenn er durch den Stadtpark flaniert, Tennisplätze nahe der südlichen Stadtmauer Wiener Neustadts. Schon vor über 100 Jahren waren dort Tennisplätze angelegt worden. Der Tennis-Sport galt nicht als Sportart der Arbeiter der Industriestadt, sondern wurde von der bürgerlichen Gesellschaft und Mitgliedern des Militärs gepflegt.
Die einstigen Stadtväter scheuten keine Mühen, den Bürgern und Bürgerinnen der Stadt im Erholungsgebiet des Stadtparks etwas zu bieten. Denn sie versuchten dieses etwas tiefer gelegene Areal, das in mittelalterlicher Zeit und noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts der alte Stadtgraben gewesen war, unterschiedlich zu nützen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde an der Westseite ein langgestreckter Bau mit einem pavillonartigen Turm errichtet – ein wahres Baujuwel im Jugendstil, ein Blickfang. Von dort aus bot sich den Gästen die Möglichkeit, die sportbegeisterten Damen und Herren der Gesellschaft von einer Galerie aus zu beobachten. Eine Ebene tiefer – und somit zirka auf dem Niveau der Tennisplatz-Flächen, die durch weitere Stufen erreichbar waren – konnten die Sportler und ihre Begleitung konsumieren. Tische und Sessel luden im Freien zum Verweilen ein. Große Sichtfenster eröffneten den im Inneren Sitzenden einen großzügigen Blick auf die Fläche, die mit elektrischen Lampen beleuchtet werden konnte und wohl zu später Stunde ein äußerst reizvolles Ambiente darstellte.
So fand der Erholungssuchende hier im Sommer gediegene moderne Tennisplätze und ein Restaurant vor. Im Spätherbst stand die Fläche aber bisweilen unter Wasser und wurde zum Teich, auf dem man mit Booten eine Ruderfahrt mit der Familie unternehmen konnte. Im Winter verwandelte sich das Areal zu einer Eisfläche zum Schlittschuhlaufen.
Fotografien aus der Zeit um 1900 zeigen uns, dass es hier einen Bootsverleih im Stadtgraben gab. Für die Damen und Herren bestand jedenfalls keine Gefahr zu ertrinken, war doch das Wasser höchstens ein paar Fuß tief. Eher noch dürfte das Ruder oft auf Grund gekommen sein.