Denkmal Heimkehrerstraße/Kollonitschgasse
ErinnerungsortDenkmal Heimkehrerstraße/Kollonitschgasse
47.812550
16.235031
Heimkehrerdenkmal – Heimkehrerstraße/Kollonitschgasse Neubeginn nach der Kriegsgefangenschaft Direkt an der Kreuzung Heimkehrerstraße/Kollonitschgasse wurde im Jahr 1976 das „Heimkehrerdenkmal“ aus Sandstein, ein Werk des Bildhauers Wilhelm Wurzer, errichtet. Es trägt die Inschrift: Rückkehr in die Heimat,allen Heimkehrern gewidmetvon der Stadt Wiener Neustadt und dem Heimkehrerverband Österreich 1976. Die „Kriegsgefangenenfürsorge“ des Innenministeriums hatte die Organisation der Rückführung von Heimkehrern über. Die Heimkehrenden wurden ärztlich untersucht und erhielten Zivilbekleidung, weil sie noch Kleidung der Gefangenschaft und russische Soldatenmützen trugen. Wiener Neustadt war zwar für alle der erste Augenblick, an dem sie österreichischen Boden betraten, aber für die meisten nur ein erster Schritt ins neue Leben. Denn nun musste die Weiterreise in die jeweiligen Heimatorte angetreten werden, die auch im Westen Österreichs liegen konnten. Dazu benötigten die Heimkehrer Hilfe. Deshalb bekamen sie Unterkünfte, Fahrscheine und/oder kleine Geldbeträge. Ein wichtiges Dokument war der „Heimkehrer-Entlassungsschein“, mit dem sich Heimkehrer ausweisen konnten. Ihnen stand die gesellschaftliche Wiedereingliederung bevor. Das heißt, sie mussten sich unter anderem das Zurechtfinden unter den neuen Bedingungen der „Besatzungszeit“ bzw. (ab 1955) der Zweiten Republik zurechtfinde, sich auf die Suche nach einem Arbeitsplatz begeben und einem geregelten Alltag nachkommen. Viele der Heimkehrer hatten ihre alte Rolle als „Familien-Ernährer“ zu übernehmen. Die Hungerschäden am Körper und das Kriegs- und Lager-Trauma für die Psyche machten diesen Schritt für die Heimkehrer und die Familienangehörigen oder Verwandten, sofern sie das Grauen des Krieges überlebt hatten, keineswegs einfach. Es musste erst Vertrauen in die „fremden“ Väter bzw. in die Ehepartner aufgebaut werden. Die Männer hatten sich durch den Soldatenalltag im Krieg und das harte Lagerleben verändert. Die Heimkehrer kamen im Fall von Wiener Neustadt in eine völlig zerstörte Stadt zurück und wurden im Allgemeinen sofort in den Prozess des Wiederaufbaus von Wiener Neustadt eingebunden. Nur in der Zusammenarbeit aller konnte dies gelingen. Quellen/Literatur:Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns, Berndorf 2013.Sammlung Sulzgruber, Zeitzeugen-Berichte.
Haus Kollonitschgasse 12
47.812970
16.236251
47.812578
16.235075
47.812603
16.235349
47.812695
16.235536
47.812917
16.236298
Heimkehrerdenkmal – Heimkehrerstraße/Kollonitschgasse
Neubeginn nach der Kriegsgefangenschaft
Direkt an der Kreuzung Heimkehrerstraße/Kollonitschgasse wurde im Jahr 1976 das „Heimkehrerdenkmal“ aus Sandstein, ein Werk des Bildhauers Wilhelm Wurzer, errichtet. Es trägt die Inschrift:
Rückkehr in die Heimat,
allen Heimkehrern gewidmet
von der Stadt Wiener Neustadt und dem Heimkehrerverband Österreich 1976.
Die „Kriegsgefangenenfürsorge“ des Innenministeriums hatte die Organisation der Rückführung von Heimkehrern über. Die Heimkehrenden wurden ärztlich untersucht und erhielten Zivilbekleidung, weil sie noch Kleidung der Gefangenschaft und russische Soldatenmützen trugen.
Wiener Neustadt war zwar für alle der erste Augenblick, an dem sie österreichischen Boden betraten, aber für die meisten nur ein erster Schritt ins neue Leben. Denn nun musste die Weiterreise in die jeweiligen Heimatorte angetreten werden, die auch im Westen Österreichs liegen konnten. Dazu benötigten die Heimkehrer Hilfe. Deshalb bekamen sie Unterkünfte, Fahrscheine und/oder kleine Geldbeträge.
Ein wichtiges Dokument war der „Heimkehrer-Entlassungsschein“, mit dem sich Heimkehrer ausweisen konnten. Ihnen stand die gesellschaftliche Wiedereingliederung bevor. Das heißt, sie mussten sich unter anderem das Zurechtfinden unter den neuen Bedingungen der „Besatzungszeit“ bzw. (ab 1955) der Zweiten Republik zurechtfinde, sich auf die Suche nach einem Arbeitsplatz begeben und einem geregelten Alltag nachkommen. Viele der Heimkehrer hatten ihre alte Rolle als „Familien-Ernährer“ zu übernehmen. Die Hungerschäden am Körper und das Kriegs- und Lager-Trauma für die Psyche machten diesen Schritt für die Heimkehrer und die Familienangehörigen oder Verwandten, sofern sie das Grauen des Krieges überlebt hatten, keineswegs einfach. Es musste erst Vertrauen in die „fremden“ Väter bzw. in die Ehepartner aufgebaut werden. Die Männer hatten sich durch den Soldatenalltag im Krieg und das harte Lagerleben verändert. Die Heimkehrer kamen im Fall von Wiener Neustadt in eine völlig zerstörte Stadt zurück und wurden im Allgemeinen sofort in den Prozess des Wiederaufbaus von Wiener Neustadt eingebunden. Nur in der Zusammenarbeit aller konnte dies gelingen.
Quellen/Literatur:
Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns, Berndorf 2013.
Sammlung Sulzgruber, Zeitzeugen-Berichte.