Lilienfelder Hof - Domplatz 3 - Grabsteinfragmente
ErinnerungsortLilienfelder Hof - Domplatz 3 - Grabsteinfragmente
47.815610
16.243189
Lilienfelder Hof – Domplatz 3 Hebräische Grabsteine im Verborgenen Der sogenannte Lilienfelder Hof trägt seinen Namen aufgrund der Tatsache, dass es sich einst um das Eigentum des Stiftes Lilienfeld gehandelt hatte. Das Gebäude ging im 16. Jahrhundert in den Besitz der Stadt über und wurde (weiterhin) als Schule verwendet. Es wurde lange fälschlich behauptet, dass zwei Grabsteine mit hebräischer Inschrift „in das Kellerpflaster eines Privathauses am Domplatz 3 eingearbeitet“ wären. Tatsächlich befand sich dort nichts von dem Angeführten, sondern drei Steinfragmente wurden 2007 aus einem Lagerschuppen im Innenhof geborgen. Zwei der drei Grabsteinfragmente weisen eine hebräische Inschrift auf. Sie lagen verborgen und vergessen im Dunkel des Wirtschaftsraums – dem eigentlichen Verwendungszweck entfremdet, als Bodenbelag mit der Inschrift nach oben, was dazu geführt hat, dass die Inschriftenseiten stark abgeschliffen sind. Niemandem war bewusst, welches Geheimnis zur jüdischen Geschichte nach langer Zeit damit gelüftet werden konnte: Denn einer von beiden stammt vermutlich aus der Zeit vor 1300, was bedeutet, dass er einer von insgesamt drei Grabsteinen aus dem 13. Jahrhundert in Wiener Neustadt ist. Grabsteine aus dieser frühen Zeit sind von großer Seltenheit. Es gibt in ganz Europa nur äußerst wenige Kulturschätze dieser Art: Wiener Neustadt hat unglaubliche drei Exemplare, was die lange und bedeutende jüdische Geschichte der Stadt nur unterstreicht. Die beiden großen Fragmente sind inzwischen im Stadtmuseum aufgestellt worden. Aber ruht vielleicht nicht doch noch ein Schatz zur jüdischen Geschichte Wiener Neustadts irgendwo im Verborgenen? Tatsächlich wurden 2007 vom Historiker Dr. Werner Sulzgruber mittelalterliche und frühneuzeitliche Grabsteine entdeckt, die auf dem jüdischen Friedhof in der Wiener Straße 95 zu sehen sind. Quellen/Literatur: Werner Sulzgruber, Das jüdische Wiener Neustadt. Geschichte und Zeugnisse jüdischen Lebens vom 13. bis ins 20. Jahrhundert, Wien 2010.
Wiener Neustädter Dom - Domplatz - Fresken
47.814840
16.242424
47.815539
16.243125
47.815540
16.243008
47.815357
16.243183
47.815063
16.242517
Lilienfelder Hof – Domplatz 3
Hebräische Grabsteine im Verborgenen
Der sogenannte Lilienfelder Hof trägt seinen Namen aufgrund der Tatsache, dass es sich einst um das Eigentum des Stiftes Lilienfeld gehandelt hatte. Das Gebäude ging im 16. Jahrhundert in den Besitz der Stadt über und wurde (weiterhin) als Schule verwendet.
Es wurde lange fälschlich behauptet, dass zwei Grabsteine mit hebräischer Inschrift „in das Kellerpflaster eines Privathauses am Domplatz 3 eingearbeitet“ wären. Tatsächlich befand sich dort nichts von dem Angeführten, sondern drei Steinfragmente wurden 2007 aus einem Lagerschuppen im Innenhof geborgen. Zwei der drei Grabsteinfragmente weisen eine hebräische Inschrift auf. Sie lagen verborgen und vergessen im Dunkel des Wirtschaftsraums – dem eigentlichen Verwendungszweck entfremdet, als Bodenbelag mit der Inschrift nach oben, was dazu geführt hat, dass die Inschriftenseiten stark abgeschliffen sind.
Niemandem war bewusst, welches Geheimnis zur jüdischen Geschichte nach langer Zeit damit gelüftet werden konnte: Denn einer von beiden stammt vermutlich aus der Zeit vor 1300, was bedeutet, dass er einer von insgesamt drei Grabsteinen aus dem 13. Jahrhundert in Wiener Neustadt ist. Grabsteine aus dieser frühen Zeit sind von großer Seltenheit. Es gibt in ganz Europa nur äußerst wenige Kulturschätze dieser Art: Wiener Neustadt hat unglaubliche drei Exemplare, was die lange und bedeutende jüdische Geschichte der Stadt nur unterstreicht. Die beiden großen Fragmente sind inzwischen im Stadtmuseum aufgestellt worden.
Aber ruht vielleicht nicht doch noch ein Schatz zur jüdischen Geschichte Wiener Neustadts irgendwo im Verborgenen? Tatsächlich wurden 2007 vom Historiker Dr. Werner Sulzgruber mittelalterliche und frühneuzeitliche Grabsteine entdeckt, die auf dem jüdischen Friedhof in der Wiener Straße 95 zu sehen sind.
Quellen/Literatur:
Werner Sulzgruber, Das jüdische Wiener Neustadt. Geschichte und Zeugnisse jüdischen Lebens vom 13. bis ins 20. Jahrhundert, Wien 2010.