Wohnhäuser - Baumkirchnerring 5 und 9 - Stolpersteine
ErinnerungsortWohnhäuser - Baumkirchnerring 5 und 9 - Stolpersteine
47.816570
16.242108
Wohnhaus – Baumkirchnerring 5 und 9 Das Projekt „Stolpersteine für Wiener Neustadt“ Auf dem Weg durch die Stadt stößt man immer wieder auf sogenannte „Stolpersteine“, auch vor dem Wohnhaus am Baumkirchnerring 5 und 9. „Stolpersteine“ sind ursprünglich eine Projektidee des deutschen Künstlers Gunther Demnig. Die Steine (in der Größe eines Pflastersteins, versehen mit einer Messingplatte und Inschrift) sollen an Opfer des Nationalsozialismus erinnern und werden an der Wohnadresse oder Wirkungsstätte der betreffenden Person im Boden verlegt. Das Projekt hilft „gegen das Vergessen“ und setzt Zeichen, indem mit im Boden eingelassenen Gedenktafeln an das Schicksal von Menschen erinnert werden soll, die in der NS-Zeit ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden. Die Absicht besteht darin, den Opfern des Nationalsozialismus „ihre Namen zurückgeben“. Passanten sollen mit den eingelassenen Steinen gleichsam aufmerksam gemacht werden und stehen bleiben – in Demnigs Wortwahl „stolpern“. Es handelt sich um ein internationales Gedenk-Projekt. Für Wiener Neustadt initiierten 2009 die beiden Vereine „Aktion Mitmensch“ und „Straßenzeitung Eibisch-Zuckerl – Plattform für soziale Anliegen“ dieses Projekt. Auf der Grundlage von bestehenden Vorarbeiten (Forschungsprojekten und Publikationen) war es möglich, vor allem der jüdischen Opfergruppe „Stolpersteine“ zu setzen. Für Wiener Neustadt sind rund 200 Juden und Jüdinnen als Opfer der Shoah dokumentiert worden. In der Folge sind nun jüdische Opfer die größte Opfergruppe, der mit „Stolpersteinen“ gedacht wird. Weiters wird natürlich auch an politische Opfer des Nationalsozialismus, Opfer der Euthanasie und Roma bzw. Sinti erinnert; weitere Opfergruppen, wie beispielsweise Zeugen Jehovas, Homosexuelle etc., sollen künftig mit eingeschlossen werden. 2010 war es zur Verlegung der ersten 21 „Stolpersteine“ an insgesamt 11 Stellen in Wiener Neustadt gekommen. Im Gedenken an den jüdischen Zahntechniker Gustav Braunberg wurde der erste Stein an dessen Wohn- und Praxisadresse, am Hauptplatz 13, gesetzt. In jedem Jahr wurden bis 2015 Gedenksteine verlegt, sodass inzwischen eine beachtliche Anzahl in Wiener Neustadt eingebettet worden ist, nämlich über 100 „Stolpersteine“ (an über 50 Verlegestellen). Das ist eine im Vergleich zu anderen österreichischen Städten, aber auch deutschen Städten beachtlich hohe Zahl. Wie auch schon in anderen Stadt- und Ortsgemeinden wurden „Stolpersteine“ an einzelnen Verlegestellen in Wiener Neustadt mutwillig beschädigt. 2013 kam es zu Übermalungen, 2015 und 2016 zu Säure-Attacken. Der Umgang mit Geschichte charakterisiert eine Gesellschaft. Erinnerungsarbeit ist von größter Wichtigkeit und wird in Wiener Neustadt ernst genommen. Das Projekt „Stolpersteine“ stellt an sich eine sanfte Form des Erinnerns dar. Die jüdische Geschichte ist ein zentraler Bestandteil der Stadtgeschichte von Wiener Neustadt, dem Rechnung getragen wird. Quellen/Literatur:Brigitte Haberstroh, Maximilian Huber, Michael Rosecker (Hg.), Stolpersteine Wiener Neustadt. Ein Stadtführer des Erinnerns, Wiener Neustadt 2011. http://www.stolpersteine-wienerneustadt.athttps://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine_f%C3%BCr_Wiener_Neustadthttp://www.juedische-gemeinde-wn.at/pages/Aktivitaeten/Stolpersteine.aspx
Standort der ehemaligen Synagoge - Baumkirchnerring 4
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Wohnhaus – Baumkirchnerring 5 und 9
Das Projekt „Stolpersteine für Wiener Neustadt“
Auf dem Weg durch die Stadt stößt man immer wieder auf sogenannte „Stolpersteine“, auch vor dem Wohnhaus am Baumkirchnerring 5 und 9. „Stolpersteine“ sind ursprünglich eine Projektidee des deutschen Künstlers Gunther Demnig. Die Steine (in der Größe eines Pflastersteins, versehen mit einer Messingplatte und Inschrift) sollen an Opfer des Nationalsozialismus erinnern und werden an der Wohnadresse oder Wirkungsstätte der betreffenden Person im Boden verlegt. Das Projekt hilft „gegen das Vergessen“ und setzt Zeichen, indem mit im Boden eingelassenen Gedenktafeln an das Schicksal von Menschen erinnert werden soll, die in der NS-Zeit ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Freitod getrieben wurden. Die Absicht besteht darin, den Opfern des Nationalsozialismus „ihre Namen zurückgeben“. Passanten sollen mit den eingelassenen Steinen gleichsam aufmerksam gemacht werden und stehen bleiben – in Demnigs Wortwahl „stolpern“. Es handelt sich um ein internationales Gedenk-Projekt.
Für Wiener Neustadt initiierten 2009 die beiden Vereine „Aktion Mitmensch“ und „Straßenzeitung Eibisch-Zuckerl – Plattform für soziale Anliegen“ dieses Projekt. Auf der Grundlage von bestehenden Vorarbeiten (Forschungsprojekten und Publikationen) war es möglich, vor allem der jüdischen Opfergruppe „Stolpersteine“ zu setzen. Für Wiener Neustadt sind rund 200 Juden und Jüdinnen als Opfer der Shoah dokumentiert worden. In der Folge sind nun jüdische Opfer die größte Opfergruppe, der mit „Stolpersteinen“ gedacht wird. Weiters wird natürlich auch an politische Opfer des Nationalsozialismus, Opfer der Euthanasie und Roma bzw. Sinti erinnert; weitere Opfergruppen, wie beispielsweise Zeugen Jehovas, Homosexuelle etc., sollen künftig mit eingeschlossen werden.
2010 war es zur Verlegung der ersten 21 „Stolpersteine“ an insgesamt 11 Stellen in Wiener Neustadt gekommen. Im Gedenken an den jüdischen Zahntechniker Gustav Braunberg wurde der erste Stein an dessen Wohn- und Praxisadresse, am Hauptplatz 13, gesetzt. In jedem Jahr wurden bis 2015 Gedenksteine verlegt, sodass inzwischen eine beachtliche Anzahl in Wiener Neustadt eingebettet worden ist, nämlich über 100 „Stolpersteine“ (an über 50 Verlegestellen). Das ist eine im Vergleich zu anderen österreichischen Städten, aber auch deutschen Städten beachtlich hohe Zahl. Wie auch schon in anderen Stadt- und Ortsgemeinden wurden „Stolpersteine“ an einzelnen Verlegestellen in Wiener Neustadt mutwillig beschädigt. 2013 kam es zu Übermalungen, 2015 und 2016 zu Säure-Attacken.
Der Umgang mit Geschichte charakterisiert eine Gesellschaft. Erinnerungsarbeit ist von größter Wichtigkeit und wird in Wiener Neustadt ernst genommen. Das Projekt „Stolpersteine“ stellt an sich eine sanfte Form des Erinnerns dar. Die jüdische Geschichte ist ein zentraler Bestandteil der Stadtgeschichte von Wiener Neustadt, dem Rechnung getragen wird.
Quellen/Literatur:
Brigitte Haberstroh, Maximilian Huber, Michael Rosecker (Hg.), Stolpersteine Wiener Neustadt. Ein Stadtführer des Erinnerns, Wiener Neustadt 2011.
http://www.stolpersteine-wienerneustadt.at
https://de.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine_f%C3%BCr_Wiener_Neustadt
http://www.juedische-gemeinde-wn.at/pages/Aktivitaeten/Stolpersteine.aspx