Das neue Kloster in der Neustadt - Neukloster
ErinnerungsortDas neue Kloster in der Neustadt - Neukloster
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Neukloster Das neue Kloster in der Neustadt Das Neukloster entstand im 13. Jahrhundert und war eine Gründung der Dominikaner. 1444 erhielten jedoch die Zisterzienser das Kloster, sodass die Dominikaner in das Kloster St. Peter/Sperr im Norden der Stadt wechseln mussten. Der Zisterzienser-Prior von Rein und 12 Mönche kamen ins Neukloster, was an sich untypisch für die Zisterzienser war, die eigentlich nicht im städtischen Raum lebten. Nachdem schon beim Stadtbrand 1433 Schäden entstanden waren, kam es dann im 15. Jahrhundert zum Umbau der alten Basilika, welche ein neues Dach und ein neues Netzgewölbe mit Wappen erhielt. Es entstand eine dreischiffige Hallenkirche, wobei die Westseite und der Chor im alten Bettelorden-Stil belassen wurden. König Friedrich IV. (später Kaiser Friedrich III.) stiftete den Hochaltar: einen spätgotischen Flügelaltar, überaus kostbar, vergoldet, mit einer plastischen Figurengruppe (mit der Heiligen Maria, Katharina, Barbara und anderen). Das Haus ist in besonderer Weise mit der Herrscherfamilie der Habsburger im Spätmittelalter verbunden, denn in der Kirche stoßen wir auf das Grabmal von Kaiserin Eleonore von Portugal: Eleonore war von ihrer Heimat zirka 80 Tage mit dem Schiff nach Livorno in Italien und dann weiter nach Siena gereist, um dort ihrem künftigen Gatten Friedrich zu begegnen. 1452 erfolgten in Rom die Kaiserkrönung und die Hochzeit von Friedrich III. und Eleonore. Jener war nur ein kurzes Leben vergönnt, denn die Mutter von Maximilian I. verstarb keine 30 Jahre alt 1467 an einem vermeintlichen Magenleiden. Ihr Leichnam wurde in einen vergoldeten Holzsarg gelegt und seitlich des Hochaltars des Neuklosters bestattet. Die spätgotische Grabplatte besteht aus rotem Marmor und zeigt ein lebensgroßes Relief der Kaiserin im Krönungsornat. In der Apsis sind neben der Kaiserin auch drei ihrer Kinder bestattet worden. 1698/99 wurde räumlich vor dem gotischen Altar ein Barockaltar installiert. 1884 kaufte St. Stephan zu Wien den wertvollen gotischen Marienaltar. Er befindet sich heute in der Domkirche St. Stephan in Wien und wird „Wiener Neustädter Altar“ oder auch „Friedrichsaltar“ genannt. Wussten Sie, dass ...? Wie man bis heute nachlesen kann, wurde das „Requiem“ von Mozart 1793 in der Neuklosterkirche vermeintlich uraufgeführt. Doch es gab schon vor der endgültigen Fertigstellung des Werks, am 10. Dezember 1791, eine Aufführung (der ersten beiden Sätze) in der Michaelerkirche in Wien. Zur tatsächlichen Uraufführung kam es dann am 2. Jänner 1793 im Jahn'schen Saal des gleichnamigen Restaurants in der Himmelpfortgasse 6 in Wien (anlässlich eines Benefizkonzerts zugunsten der Witwe Mozarts und seiner Kinder). Die Aufführung in der Wiener Neustädter Neuklosterkirche am 14. Dezember 1793 folgte zwar dem Ziel des Requiems, als Totengedenken bzw. Seelenmesse für die verstorbene Gräfin Walsegg zu dienen, aber es war nicht die Uraufführung des vollständigen bzw. vervollständigten Werkes. (Das Werk war eine Auftragsarbeit des Reichsgrafen Franz von Walsegg gewesen, der Mozart anonym beauftragt hatte und dann das Werk als sein eigenes ausgab.) Der Inhalt der Gedenktafel im Kreuzgang des Neuklosters, auf der es heißt, dass „zum ersten Male beim Gottesdienste Mozarts Requiem“ erklang, ist insofern richtig, als es wirklich erstmals vollständig im Rahmen der Liturgie zu hören war. nächste Station: vom Neuklosterplatz über die Schulgasse und die Kesslergasse zum Hauptplatz
Das Zentrum der Stadt und sein Hauptplatz
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Neukloster
Das neue Kloster in der Neustadt
Das Neukloster entstand im 13. Jahrhundert und war eine Gründung der Dominikaner. 1444 erhielten jedoch die Zisterzienser das Kloster, sodass die Dominikaner in das Kloster St. Peter/Sperr im Norden der Stadt wechseln mussten. Der Zisterzienser-Prior von Rein und 12 Mönche kamen ins Neukloster, was an sich untypisch für die Zisterzienser war, die eigentlich nicht im städtischen Raum lebten.
Nachdem schon beim Stadtbrand 1433 Schäden entstanden waren, kam es dann im 15. Jahrhundert zum Umbau der alten Basilika, welche ein neues Dach und ein neues Netzgewölbe mit Wappen erhielt. Es entstand eine dreischiffige Hallenkirche, wobei die Westseite und der Chor im alten Bettelorden-Stil belassen wurden.
König Friedrich IV. (später Kaiser Friedrich III.) stiftete den Hochaltar: einen spätgotischen Flügelaltar, überaus kostbar, vergoldet, mit einer plastischen Figurengruppe (mit der Heiligen Maria, Katharina, Barbara und anderen).
Das Haus ist in besonderer Weise mit der Herrscherfamilie der Habsburger im Spätmittelalter verbunden, denn in der Kirche stoßen wir auf das Grabmal von Kaiserin Eleonore von Portugal: Eleonore war von ihrer Heimat zirka 80 Tage mit dem Schiff nach Livorno in Italien und dann weiter nach Siena gereist, um dort ihrem künftigen Gatten Friedrich zu begegnen. 1452 erfolgten in Rom die Kaiserkrönung und die Hochzeit von Friedrich III. und Eleonore. Jener war nur ein kurzes Leben vergönnt, denn die Mutter von Maximilian I. verstarb keine 30 Jahre alt 1467 an einem vermeintlichen Magenleiden. Ihr Leichnam wurde in einen vergoldeten Holzsarg gelegt und seitlich des Hochaltars des Neuklosters bestattet. Die spätgotische Grabplatte besteht aus rotem Marmor und zeigt ein lebensgroßes Relief der Kaiserin im Krönungsornat. In der Apsis sind neben der Kaiserin auch drei ihrer Kinder bestattet worden.
1698/99 wurde räumlich vor dem gotischen Altar ein Barockaltar installiert. 1884 kaufte St. Stephan zu Wien den wertvollen gotischen Marienaltar. Er befindet sich heute in der Domkirche St. Stephan in Wien und wird „Wiener Neustädter Altar“ oder auch „Friedrichsaltar“ genannt.
Wussten Sie, dass ...?
Wie man bis heute nachlesen kann, wurde das „Requiem“ von Mozart 1793 in der Neuklosterkirche vermeintlich uraufgeführt. Doch es gab schon vor der endgültigen Fertigstellung des Werks, am 10. Dezember 1791, eine Aufführung (der ersten beiden Sätze) in der Michaelerkirche in Wien. Zur tatsächlichen Uraufführung kam es dann am 2. Jänner 1793 im Jahn'schen Saal des gleichnamigen Restaurants in der Himmelpfortgasse 6 in Wien (anlässlich eines Benefizkonzerts zugunsten der Witwe Mozarts und seiner Kinder).
Die Aufführung in der Wiener Neustädter Neuklosterkirche am 14. Dezember 1793 folgte zwar dem Ziel des Requiems, als Totengedenken bzw. Seelenmesse für die verstorbene Gräfin Walsegg zu dienen, aber es war nicht die Uraufführung des vollständigen bzw. vervollständigten Werkes. (Das Werk war eine Auftragsarbeit des Reichsgrafen Franz von Walsegg gewesen, der Mozart anonym beauftragt hatte und dann das Werk als sein eigenes ausgab.) Der Inhalt der Gedenktafel im Kreuzgang des Neuklosters, auf der es heißt, dass „zum ersten Male beim Gottesdienste Mozarts Requiem“ erklang, ist insofern richtig, als es wirklich erstmals vollständig im Rahmen der Liturgie zu hören war.
nächste Station: vom Neuklosterplatz über die Schulgasse und die Kesslergasse zum Hauptplatz