Handschuhmacher Saik – Der älteste Handwerksbetrieb der Stadt
ErinnerungsortHandschuhmacher Saik – Der älteste Handwerksbetrieb der Stadt
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Neunkirchner Straße 2/Domplatz 20 Handschuhmacher Saik, der älteste Handwerksbetrieb der Stadt – Sehen, wie Qualität entsteht Saik – Zeit und Kunst des Handschuhmachens Die Kunst des Handschuhmachens ist ein fast ausgestorbener Beruf. Nur noch wenige Meister ihres Faches sind in Europa zu finden. Einer von ihnen ist Friedrich Saik, bei dessen Betrieb es sich um den ältesten Handwerks- und Familienbetrieb von Wiener Neustadt handelt. Friedrich Saik ist also einer der letzten Handschuhmacher in Österreich. 1724 gab es in Wiener Neustadt zwei Handschuhmacher. Die Firma Saik wurde im Jahr 1752 gegründet – in einem für Wiener Neustadt besonderen Jahr, denn damals wurde die Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie (1751 initiiert) begonnen. Hunderte Offiziersanwärter kamen in die Stadt und Wiener Neustadt wurde zum Zentrum der Offiziersausbildung und zu einer Militärstadt. Der Offizier trug natürlich Handschuhe zu seiner Uniform. Jedem Offizier waren Fechthandschuhe und feinere Handschuhe zur repräsentativen Ausgangsuniform geläufig; jeder Dame der Gesellschaft Abendhandschuhe, die eine Länge bis zu den Oberarmen aufweisen konnten. Das 18. und 19. Jahrhundert war eine Zeit, als Handschuhe ein wichtiges Bekleidungsstück vor allem für die bürgerliche Bevölkerung waren und sie im Sommer und Winter ganz selbstverständlich zur Ausstattung zählten. Weiße Handschuhe – die bekannten Glacéhandschuhe – waren fester Bestandteil festlicher Bekleidung bei Mann und Frau. Nicht zufällig ist über dem Geschäftsportal der Firma Saik ein Handschuh zu sehen. Er steht für das Zunftzeichen des roten Handschuhs, der heute immer noch vor dem seit jeher bestehenden Geschäft in der Neunkirchner Straße 2 und dem Eingang zur Produktionswerkstätte im Innenhof am Domplatz 20 prangt. Die Handschuhmacher erkannte man aber auch an ihrer weißen Schürze – ein weiteres Zeichen ihrer Zunft. Zur Geschichte des Handschuhmacher-Gewerbes Das Handschuhmacher-Gewerbe war lange in der Hand der Hugenotten gewesen, die – aus Frankreich vertrieben – in den deutschsprachigen Raum ihre Handwerkskunst und mit ihr auch die französischen Begriffe mitnahmen. Viele Fachbegriffe der Handschuhmacherei stammen demnach aus dem Französischen und haben sich in einer Verbindung mit dem Deutschen zu einer Fachsprache entwickelt. So wurde aus dem französischen Begriff „dépecer“ (zerstückeln) das „Depsieren“ (für das Zuschneiden des Leders). Beim „Dollieren“ [auch „Dolieren“] wird das Leder (auch Fell genannt) von (Fleisch-)Resten befreit, abgeschabt bzw. abgeschliffen. Beim „Fentieren“ wird der Zuschnitt ausgestanzt; beim „Allongieren“ (Verlängern) werden die Ränder beschnitten. Das „Etavilionieren“ (im praktischen Sprachgebrauch „Etavenieren“ – Ziehen bzw. Strecken des Handschuhs auf das Modell), allenfalls bei Sonderanfertigungen vielleicht auch das „Rafflieren“ (Rundschneiden der Fingerkuppen) und – im Fall der Verarbeitung von Pelz – das „Rollieren“ (Zusammenpressen zum Verfilzen) sind weitere Fachbegriffe dieses Handwerks. Die Herstellung von Lederhandschuhen Das Handschuhleder muss eine spezielle Qualität aufweisen, denn es muss nicht nur weich, sondern auch „zügig“ sein, also sich dehnen lassen. Der Handschuhmacher bereitet das Leder vor, indem er es (abhängig von der Leder-, Fell- und Gerbungsart) einfeuchtet und „dolliert“, das heißt es mit einem Messer (dem „Dolliermesser“) glättet, und in weiterer Folge seine Oberfläche mit Federweiß, einem talkumähnlichen Mineralpulver, leicht überzogen wird. So lassen sich feine Fehlstellen im Leder erkennen, etwa Stellen, an denen sich das Tier verletzt oder gerieben hat. Dann zieht man es über die Tischkante gleichsam in Form. Dabei wird es in unterschiedliche Richtungen gedreht, auf der Tischplatte mit der Handfläche festgehalten und mit der anderen Hand über die abgerundete Tischkante nach unten gezogen, sodass das Abmessen zweckmäßig erfolgen kann. Das Handschuhleder muss einerseits den Hand- und Fingerbewegungen zwar nachgeben, aber es darf sich andererseits nicht verformen bzw. ausdehnen. Das Leder bezieht der Handwerksbetrieb aus Italien und England. In einem kleinen Vorraum zur eigentlichen Werkstatt lagert Friedrich Saik seine wertvollen Lederteile unterschiedlichsten Ursprungs (Ziegen-, Lamm-, Hirsch-Leder etc.), in verschiedenen Stärken und Farbtönen. Die Arbeit, wie die Handarbeit des Ziehens, ist durchaus schweißtreibend. In diesem Arbeitsschritt liegt die körperlich anstrengendste Phase des Herstellungsprozesses. Zum anderen ist Genauigkeit beim Zuschnitt gefordert sowie Gefühl bzw. Gespür für das Material und seine Qualität. Zur Ausstattung der Werkstätte zählen unter anderem hochwertige Scheren. Das Leder wird mit besonderen Scheren zugeschnitten, die nicht nur groß, sondern auch alt sind, wie zum Beispiel ein Stück aus der Produktion von F. G. Schmalz aus Altenberg in Sachsen aus dem 19. Jahrhundert. Sie haben aufgrund des Aussterbens dieses Handwerks Seltenheitswert und werden entsprechend gepflegt. Dazu gehört das Schleifen der Klingen („Passieren“) mit der sogenannten Passette, einem Schleifinstrument aus Metall. Das zugeschnittene Leder wird auf eine Schablone aufgelegt und dann nochmals genauer zugeschnitten. Im Anschluss daran wird es maschinell gepresst. Die Presse in der Werkstatt Saik stammt aus Prag (Marke „A. Rudolph“) und leistet eine Druckkraft von 10 Tonnen. Schließlich erhält der Handschuh mithilfe von sogenannten „Kalibern“ (Metall-Modeln) seine Grundform. Beim sogenannten „Fentieren“ (Stanzen in der Presse) wird das Leder gestanzt, sodass sich die Fingerformen abbilden. Die Kaliber reichen von 5 3/4-Kaliber bis zu einer Maximalgröße von 9 1/2-Kaliber (für Männer mit außergewöhnlich großen Händen). Im weiteren Arbeitsgang werden „Schichterln“ gefertigt: kleine Streifen, die aus den Lederteilen übrig geblieben sind und nicht die Flächen der Außen- bzw. Innenseite des späteren Handschuhs bilden, sondern zu den 12 Zwischenteilen („Schichtelleder“) werden. Diese müssen auf das Maß der Handschuhgrößen geschnitten werden. Abschließend kommen die fertigen Leder-Teile, inzwischen auch mit der Größe gekennzeichnet (gemeinsam mit dem Innenhandschuh, sofern eine Fütterung gewünscht ist) in die Näherei. Im zusammengenähten Zustand muss der Handschuh dann gebügelt („buffiert“) werden, wobei besondere, heute elektrisch geheizte Metall-Hände zur Anwendung kommen: die „Buffier- oder Dressier-Eisen“, mit denen das Produkt letztlich in die optimale Form gebracht werden kann. Auch hier braucht es die entsprechenden Größen von Metall-Händen für die jeweiligen Handschuh-Varianten. Die Variationen reichen von Herren- und Damen-Handschuhen mit diversen Zier- und Musternähten, aufkaschierten Teilen (Leder- oder Futterstoffe), Laschen, Schnallen, Nieten und Druckknöpfen, über sportliche Handschuhe mit Stanzlöchern (wie zum Beispiel für das Lenken von Fahrzeugen), mit Wolle, Kaschmir oder Lammfell gefütterte Handschuhe, mit Pelz besetzte Handschuhe bis zu Reit- und Uniformhandschuhen u.v.a.m. Die Hände eines Menschen sind nicht exakt gleich groß, wie man vermuten möchte. Sie unterscheiden sich geringfügig von einander – man denke nur an den Rechtshänder, der seine rechte Hand mehr gebraucht und beansprucht. Natürlich gibt es klare Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die Erfahrungen des Meisters Friedrich Saik zeigen, dass die Hände der Männer kontinuierlich kleiner werden und jene der Damen größer. Die klassische Größe der Herren ist mit 8,5, die der Damen mit 7 französischen Zoll zu bemessen, wobei 1 pouce (franz. Zoll) 2,707 cm entspricht. Einer der letzten Meister seines Faches 1895 hatte Ernst Saik, der Großvater von Friedrich Saik, das Geschäft in der Neunkirchner Straße neu eingerichtet, und es ist im Inneren bis heute nahezu in seinem Originalzustand geblieben. Gab es bis in die 1960er Jahren noch zirka 50 erzeugende Handschuhmacherbetriebe allein in Wien, so sind es heute in Österreich und Deutschland gerade einmal mehr als ein Dutzend Handwerker. Ein echter Meister seiner Zunft ist Friedrich Saik (*1945), der seine Lehre im Alter von 15 Jahren begann und 1970 seine Meisterprüfung für das Handschuhmachergewerbe ablegte. 1975 übernahm er den Betrieb von seiner Mutter und führt ihn noch heute. Videobeiträge: http://www.servustv.com/at/Medien/Fast-vergessen57 http://www.wntv.at/page/video/7205
Das „Sgraffitohaus“ – Herausgeputztes
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Neunkirchner Straße 2/Domplatz 20
Handschuhmacher Saik, der älteste Handwerksbetrieb der Stadt – Sehen, wie Qualität entsteht
Saik – Zeit und Kunst des Handschuhmachens
Die Kunst des Handschuhmachens ist ein fast ausgestorbener Beruf. Nur noch wenige Meister ihres Faches sind in Europa zu finden. Einer von ihnen ist Friedrich Saik, bei dessen Betrieb es sich um den ältesten Handwerks- und Familienbetrieb von Wiener Neustadt handelt. Friedrich Saik ist also einer der letzten Handschuhmacher in Österreich.
1724 gab es in Wiener Neustadt zwei Handschuhmacher. Die Firma Saik wurde im Jahr 1752 gegründet – in einem für Wiener Neustadt besonderen Jahr, denn damals wurde die Ausbildung an der Theresianischen Militärakademie (1751 initiiert) begonnen. Hunderte Offiziersanwärter kamen in die Stadt und Wiener Neustadt wurde zum Zentrum der Offiziersausbildung und zu einer Militärstadt. Der Offizier trug natürlich Handschuhe zu seiner Uniform. Jedem Offizier waren Fechthandschuhe und feinere Handschuhe zur repräsentativen Ausgangsuniform geläufig; jeder Dame der Gesellschaft Abendhandschuhe, die eine Länge bis zu den Oberarmen aufweisen konnten. Das 18. und 19. Jahrhundert war eine Zeit, als Handschuhe ein wichtiges Bekleidungsstück vor allem für die bürgerliche Bevölkerung waren und sie im Sommer und Winter ganz selbstverständlich zur Ausstattung zählten. Weiße Handschuhe – die bekannten Glacéhandschuhe – waren fester Bestandteil festlicher Bekleidung bei Mann und Frau.
Nicht zufällig ist über dem Geschäftsportal der Firma Saik ein Handschuh zu sehen. Er steht für das Zunftzeichen des roten Handschuhs, der heute immer noch vor dem seit jeher bestehenden Geschäft in der Neunkirchner Straße 2 und dem Eingang zur Produktionswerkstätte im Innenhof am Domplatz 20 prangt. Die Handschuhmacher erkannte man aber auch an ihrer weißen Schürze – ein weiteres Zeichen ihrer Zunft.
Zur Geschichte des Handschuhmacher-Gewerbes
Das Handschuhmacher-Gewerbe war lange in der Hand der Hugenotten gewesen, die – aus Frankreich vertrieben – in den deutschsprachigen Raum ihre Handwerkskunst und mit ihr auch die französischen Begriffe mitnahmen. Viele Fachbegriffe der Handschuhmacherei stammen demnach aus dem Französischen und haben sich in einer Verbindung mit dem Deutschen zu einer Fachsprache entwickelt. So wurde aus dem französischen Begriff „dépecer“ (zerstückeln) das „Depsieren“ (für das Zuschneiden des Leders). Beim „Dollieren“ [auch „Dolieren“] wird das Leder (auch Fell genannt) von (Fleisch-)Resten befreit, abgeschabt bzw. abgeschliffen. Beim „Fentieren“ wird der Zuschnitt ausgestanzt; beim „Allongieren“ (Verlängern) werden die Ränder beschnitten. Das „Etavilionieren“ (im praktischen Sprachgebrauch „Etavenieren“ – Ziehen bzw. Strecken des Handschuhs auf das Modell), allenfalls bei Sonderanfertigungen vielleicht auch das „Rafflieren“ (Rundschneiden der Fingerkuppen) und – im Fall der Verarbeitung von Pelz – das „Rollieren“ (Zusammenpressen zum Verfilzen) sind weitere Fachbegriffe dieses Handwerks.
Die Herstellung von Lederhandschuhen
Das Handschuhleder muss eine spezielle Qualität aufweisen, denn es muss nicht nur weich, sondern auch „zügig“ sein, also sich dehnen lassen. Der Handschuhmacher bereitet das Leder vor, indem er es (abhängig von der Leder-, Fell- und Gerbungsart) einfeuchtet und „dolliert“, das heißt es mit einem Messer (dem „Dolliermesser“) glättet, und in weiterer Folge seine Oberfläche mit Federweiß, einem talkumähnlichen Mineralpulver, leicht überzogen wird. So lassen sich feine Fehlstellen im Leder erkennen, etwa Stellen, an denen sich das Tier verletzt oder gerieben hat. Dann zieht man es über die Tischkante gleichsam in Form. Dabei wird es in unterschiedliche Richtungen gedreht, auf der Tischplatte mit der Handfläche festgehalten und mit der anderen Hand über die abgerundete Tischkante nach unten gezogen, sodass das Abmessen zweckmäßig erfolgen kann.
Das Handschuhleder muss einerseits den Hand- und Fingerbewegungen zwar nachgeben, aber es darf sich andererseits nicht verformen bzw. ausdehnen. Das Leder bezieht der Handwerksbetrieb aus Italien und England. In einem kleinen Vorraum zur eigentlichen Werkstatt lagert Friedrich Saik seine wertvollen Lederteile unterschiedlichsten Ursprungs (Ziegen-, Lamm-, Hirsch-Leder etc.), in verschiedenen Stärken und Farbtönen.
Die Arbeit, wie die Handarbeit des Ziehens, ist durchaus schweißtreibend. In diesem Arbeitsschritt liegt die körperlich anstrengendste Phase des Herstellungsprozesses. Zum anderen ist Genauigkeit beim Zuschnitt gefordert sowie Gefühl bzw. Gespür für das Material und seine Qualität.
Zur Ausstattung der Werkstätte zählen unter anderem hochwertige Scheren. Das Leder wird mit besonderen Scheren zugeschnitten, die nicht nur groß, sondern auch alt sind, wie zum Beispiel ein Stück aus der Produktion von F. G. Schmalz aus Altenberg in Sachsen aus dem 19. Jahrhundert. Sie haben aufgrund des Aussterbens dieses Handwerks Seltenheitswert und werden entsprechend gepflegt. Dazu gehört das Schleifen der Klingen („Passieren“) mit der sogenannten Passette, einem Schleifinstrument aus Metall.
Das zugeschnittene Leder wird auf eine Schablone aufgelegt und dann nochmals genauer zugeschnitten. Im Anschluss daran wird es maschinell gepresst. Die Presse in der Werkstatt Saik stammt aus Prag (Marke „A. Rudolph“) und leistet eine Druckkraft von 10 Tonnen. Schließlich erhält der Handschuh mithilfe von sogenannten „Kalibern“ (Metall-Modeln) seine Grundform. Beim sogenannten „Fentieren“ (Stanzen in der Presse) wird das Leder gestanzt, sodass sich die Fingerformen abbilden. Die Kaliber reichen von 5 3/4-Kaliber bis zu einer Maximalgröße von 9 1/2-Kaliber (für Männer mit außergewöhnlich großen Händen).
Im weiteren Arbeitsgang werden „Schichterln“ gefertigt: kleine Streifen, die aus den Lederteilen übrig geblieben sind und nicht die Flächen der Außen- bzw. Innenseite des späteren Handschuhs bilden, sondern zu den 12 Zwischenteilen („Schichtelleder“) werden. Diese müssen auf das Maß der Handschuhgrößen geschnitten werden.
Abschließend kommen die fertigen Leder-Teile, inzwischen auch mit der Größe gekennzeichnet (gemeinsam mit dem Innenhandschuh, sofern eine Fütterung gewünscht ist) in die Näherei. Im zusammengenähten Zustand muss der Handschuh dann gebügelt („buffiert“) werden, wobei besondere, heute elektrisch geheizte Metall-Hände zur Anwendung kommen: die „Buffier- oder Dressier-Eisen“, mit denen das Produkt letztlich in die optimale Form gebracht werden kann. Auch hier braucht es die entsprechenden Größen von Metall-Händen für die jeweiligen Handschuh-Varianten.
Die Variationen reichen von Herren- und Damen-Handschuhen mit diversen Zier- und Musternähten, aufkaschierten Teilen (Leder- oder Futterstoffe), Laschen, Schnallen, Nieten und Druckknöpfen, über sportliche Handschuhe mit Stanzlöchern (wie zum Beispiel für das Lenken von Fahrzeugen), mit Wolle, Kaschmir oder Lammfell gefütterte Handschuhe, mit Pelz besetzte Handschuhe bis zu Reit- und Uniformhandschuhen u.v.a.m.
Die Hände eines Menschen sind nicht exakt gleich groß, wie man vermuten möchte. Sie unterscheiden sich geringfügig von einander – man denke nur an den Rechtshänder, der seine rechte Hand mehr gebraucht und beansprucht. Natürlich gibt es klare Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die Erfahrungen des Meisters Friedrich Saik zeigen, dass die Hände der Männer kontinuierlich kleiner werden und jene der Damen größer. Die klassische Größe der Herren ist mit 8,5, die der Damen mit 7 französischen Zoll zu bemessen, wobei 1 pouce (franz. Zoll) 2,707 cm entspricht.
Einer der letzten Meister seines Faches
1895 hatte Ernst Saik, der Großvater von Friedrich Saik, das Geschäft in der Neunkirchner Straße neu eingerichtet, und es ist im Inneren bis heute nahezu in seinem Originalzustand geblieben. Gab es bis in die 1960er Jahren noch zirka 50 erzeugende Handschuhmacherbetriebe allein in Wien, so sind es heute in Österreich und Deutschland gerade einmal mehr als ein Dutzend Handwerker. Ein echter Meister seiner Zunft ist Friedrich Saik (*1945), der seine Lehre im Alter von 15 Jahren begann und 1970 seine Meisterprüfung für das Handschuhmachergewerbe ablegte. 1975 übernahm er den Betrieb von seiner Mutter und führt ihn noch heute.
Videobeiträge:
http://www.servustv.com/at/Medien/Fast-vergessen57
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