Bomben-Opfer

Erinnerungsort

Bomben-Opfer

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Gedenkinschrift Luftangriff 14. März 1945 – Grazer Straße 90 Opfer des Bombenkrieges An der Fassade in der Grazer Straße 90 sieht man eine Figur, die von einem Schriftzug in lateinischer Sprache umrahmt ist. Der Text „Hoc loco anno MCMXLV die XIV mensis martii centum homines bello occisi sunt.“ („An diesem Ort, im Jahre 1945 am 14. Tage des Monats März, kamen 100 Menschen durch den Krieg um.“) informiert uns über eine menschliche Tragödie Mitte März 1945.Auf der Gedenktafel über dem Eingang des Hauses steht außerdem eine freie Übersetzung, die uns den Grund für den Tod verrät („In diesem Haus verloren bei einem Luftangriff am 14. März 1945 100 Menschen ihr Leben.“). Die heutige Grazer Straße bestand in der Zeit des Zweiten Weltkriegs noch nicht, sondern hier verlief die Niederländergasse. Im Keller des Hauses Hauptplatz 24/Niederländergasse 6 befand sich einer von vielen Luftschutzräumen (LSR) für die Bevölkerung. Der Bombenangriff vom 14. März 1945 fand in einer Phase des Höhepunkts der Bombardements durch US-amerikanische Luftstreitkräfte statt. Nach dem ersten Bombenangriff auf Wiener Neustadt am Freitag, dem 13. August 1943, wurden vor allem im Frühjahr 1945 zahlreiche Angriffe geflogen, der letzte (und insgesamt 29. Angriff) am 1. April, dem Ostermontag des Jahres 1945. Im Bombenkrieg über Europa war zwar anfangs die Bekämpfung kriegswichtiger Ziele (zum Beispiel von Industrien, Bahnlinien, militärischen Einrichtungen etc.) im Zentrum gestanden, ab 1944 wurden die Angriffe jedoch auch zum „Terror gegen die Zivilbevölkerung“, in dem manvon den üblichen Sprengbomben auf Brandbomben wechselte, die ursprünglich nur zur Markierung von Zielen gedacht waren und nun zur Hauptwaffe der Zerstörung wurde. Zudem kamen die sogenannten „Wohnblockknacker“, also schwere Sprengbomben mit Verzögerungszünder, zum Einsatz. Der durch Brandbomben ausgelöste „Feuersturm“ über Hamburg im Juli 1943, der mindestens 32.000 Menschenleben forderte, ging als „Operation Gomorrha“ in die Geschichte ein. Nach den Luftangriffen Mitte Februar 1945 auf Dresden wurden mindestens 20.000 Tote gezählt, andere Schätzungen gehen auf 35.000 Tote, darunter viele Flüchtlinge, die sich vor der heranrückenden Roten Armee in Sicherheit bringen wollten. Wiener Neustadt war am unheilvollen 14. März 1945 eigentlich gar nicht das Hauptangriffsziel der Alliierten, sondern „nur“ ein Ersatzziel. Aber anstatt den Bahnhof und Industriegebäude zu treffen, wie dies geplant gewesen sein soll, zerstörten die an diesem Tag abgeworfenen 2.550 Brand- und Sprengbomben viele Gebäude in der Innenstadt. Die Wolkendecke über der Stadt war hunderten Menschen zum Verhängnis geworfen. Sie wurden von den Explosionen der Bomben getötet oder von einstürzenden Gebäudeteilen erschlagen, oder sie erstickten in ihren Kellern, wo sie Schutz gesucht hatten. Manchen nahmen Staub und Schutt die Luft zum Atmen. Andere verbrannten bei lebendigem Leibe. Als die Hilfskräfte 1945 zu den Verschütteten im Bereich Hauptplatz 24/Niederländergasse 6 vorgedrungen waren, fanden sie keinen Menschen am Leben.

Tafel zu Leopold Ungar

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Gedenkinschrift Luftangriff 14. März 1945 – Grazer Straße 90

Opfer des Bombenkrieges

An der Fassade in der Grazer Straße 90 sieht man eine Figur, die von einem Schriftzug in lateinischer Sprache umrahmt ist. Der Text „Hoc loco anno MCMXLV die XIV mensis martii centum homines bello occisi sunt.“ („An diesem Ort, im Jahre 1945 am 14. Tage des Monats März, kamen 100 Menschen durch den Krieg um.“) informiert uns über eine menschliche Tragödie Mitte März 1945.Auf der Gedenktafel über dem Eingang des Hauses steht außerdem eine freie Übersetzung, die uns den Grund für den Tod verrät („In diesem Haus verloren bei einem Luftangriff am 14. März 1945 100 Menschen ihr Leben.“).

Die heutige Grazer Straße bestand in der Zeit des Zweiten Weltkriegs noch nicht, sondern hier verlief die Niederländergasse. Im Keller des Hauses Hauptplatz 24/Niederländergasse 6 befand sich einer von vielen Luftschutzräumen (LSR) für die Bevölkerung.

Der Bombenangriff vom 14. März 1945 fand in einer Phase des Höhepunkts der Bombardements durch US-amerikanische Luftstreitkräfte statt. Nach dem ersten Bombenangriff auf Wiener Neustadt am Freitag, dem 13. August 1943, wurden vor allem im Frühjahr 1945 zahlreiche Angriffe geflogen, der letzte (und insgesamt 29. Angriff) am 1. April, dem Ostermontag des Jahres 1945. Im Bombenkrieg über Europa war zwar anfangs die Bekämpfung kriegswichtiger Ziele (zum Beispiel von Industrien, Bahnlinien, militärischen Einrichtungen etc.) im Zentrum gestanden, ab 1944 wurden die Angriffe jedoch auch zum „Terror gegen die Zivilbevölkerung“, in dem manvon den üblichen Sprengbomben auf Brandbomben wechselte, die ursprünglich nur zur Markierung von Zielen gedacht waren und nun zur Hauptwaffe der Zerstörung wurde. Zudem kamen die sogenannten „Wohnblockknacker“, also schwere Sprengbomben mit Verzögerungszünder, zum Einsatz. Der durch Brandbomben ausgelöste „Feuersturm“ über Hamburg im Juli 1943, der mindestens 32.000 Menschenleben forderte, ging als „Operation Gomorrha“ in die Geschichte ein. Nach den Luftangriffen Mitte Februar 1945 auf Dresden wurden mindestens 20.000 Tote gezählt, andere Schätzungen gehen auf 35.000 Tote, darunter viele Flüchtlinge, die sich vor der heranrückenden Roten Armee in Sicherheit bringen wollten.

Wiener Neustadt war am unheilvollen 14. März 1945 eigentlich gar nicht das Hauptangriffsziel der Alliierten, sondern „nur“ ein Ersatzziel. Aber anstatt den Bahnhof und Industriegebäude zu treffen, wie dies geplant gewesen sein soll, zerstörten die an diesem Tag abgeworfenen 2.550 Brand- und Sprengbomben viele Gebäude in der Innenstadt. Die Wolkendecke über der Stadt war hunderten Menschen zum Verhängnis geworfen. Sie wurden von den Explosionen der Bomben getötet oder von einstürzenden Gebäudeteilen erschlagen, oder sie erstickten in ihren Kellern, wo sie Schutz gesucht hatten. Manchen nahmen Staub und Schutt die Luft zum Atmen. Andere verbrannten bei lebendigem Leibe. Als die Hilfskräfte 1945 zu den Verschütteten im Bereich Hauptplatz 24/Niederländergasse 6 vorgedrungen waren, fanden sie keinen Menschen am Leben.

Bilder

Hausfassade an der Grazer Straße

Nahaufnahme der Statue mit lateinischem Text

Gedenktafel über dem Hauseingang