Sowjetischer Soldatenfriedhof
ErinnerungsortSowjetischer Soldatenfriedhof
47.825960
16.244746
Der sowjetische Soldatenfriedhof – Städtischer Friedhof Die „Russen“ – Befreier und Besatzer Nahe dem Haupteingang in den städtischen Friedhof liegt zur Linken das großflächige Gelände des „Russischen Friedhofs“, wie er gerne genannt wird. Korrekt bezeichnet ist es der „Sowjetische Soldatenfriedhof“: Diese Gedenkstätte wurde 1945 bis 1947 errichtet. Der Obelisk, gekrönt mit einem Sowjetstern, und die ihn umgebenden 22 Gräber sind jedoch nicht die einzigen Gedenkmonumente und Grabstellen für die sowjetischen Soldaten. Denn ein Weg führt weiter auf eine größer angelegte, erhöhte Fläche des Soldatenfriedhofs, wo jedoch die Grabsteine nicht mit den ursprünglichen Grablegen übereinstimmen. Auf der aus zwei Parzellen bestehenden Grabstätte für Soldaten der ehemaligen sowjetischen Armee sind (laut Angaben des Österr. Schwarzen Kreuzes) 952 Personen bestattet. Am 23. Februar 1946 wurde das Heldendenkmal mit der Aufschrift „Ewiger Ruhm den Helden der Roten Armee, die in den Kämpfen für die Freiheit der Völker Europas gefallen sind“ enthüllt. An diesem Ort sind auch Frauen begraben, da sich in der Roten Armee auch Soldatinnen in der kämpfenden Truppe befanden. Darüber hinaus sind hier Soldaten bestattet worden, die nicht in den letzten Kampfhandlungen um die Stadt Wiener Neustadt und die Region zu Tode kamen, sondern auch während der Besatzungszeit. Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, die die Einnahme der Stadt durch die Rote Armee und die Nachkriegszeit miterlebt haben, erinnern sich an Massenvergewaltigungen durch russische Soldaten – ein Tabuthema, bis heute – und die Abnahme bzw. den Raub von Armbanduhren und Fahrrädern. Die sowjetischen Soldaten wurde mehr als „Besatzer“, weniger als „Befreier“ empfunden. In der russischen Besatzungszone entspannte sich die Situation überhaupt langsamer als in den anderen Zonen Österreichs. Dies hing auch mit der Beschlagnahmung des sogenannten Deutschen Eigentums, nach dem Potsdamer Abkommen vom August 1945, und von ehemals „arisierten“ Betrieben zusammen. Zu den USIA-Betrieben (unter sowjetischer Verwaltung und Eigentums befindliche Betriebe in Österreich) zählte etwa die Rax-Werke als größtes lokales metallverarbeitendes Unternehmen. Am 19. September 1955 verließ bekanntlich der letzte sowjetische Soldat Österreich. Dies war auch das Ende der Besatzungszeit für Wiener Neustadt. Quellen/Literatur:Peter Sixl (Hg.), Sowjetische Tote des Zweiten Weltkrieges in Österreich. Namens- und Grablagenverzeichnis. Ein Gedenkbuch, Graz/Wien 2010.Sammlung Sulzgruber, Zeitzeugen-Berichte.
Ruhestätte alliierter Kriegstoter
47.826610
16.245018
Der sowjetische Soldatenfriedhof – Städtischer Friedhof
Die „Russen“ – Befreier und Besatzer
Nahe dem Haupteingang in den städtischen Friedhof liegt zur Linken das großflächige Gelände des „Russischen Friedhofs“, wie er gerne genannt wird. Korrekt bezeichnet ist es der „Sowjetische Soldatenfriedhof“:
Diese Gedenkstätte wurde 1945 bis 1947 errichtet. Der Obelisk, gekrönt mit einem Sowjetstern, und die ihn umgebenden 22 Gräber sind jedoch nicht die einzigen Gedenkmonumente und Grabstellen für die sowjetischen Soldaten. Denn ein Weg führt weiter auf eine größer angelegte, erhöhte Fläche des Soldatenfriedhofs, wo jedoch die Grabsteine nicht mit den ursprünglichen Grablegen übereinstimmen. Auf der aus zwei Parzellen bestehenden Grabstätte für Soldaten der ehemaligen sowjetischen Armee sind (laut Angaben des Österr. Schwarzen Kreuzes) 952 Personen bestattet. Am 23. Februar 1946 wurde das Heldendenkmal mit der Aufschrift „Ewiger Ruhm den Helden der Roten Armee, die in den Kämpfen für die Freiheit der Völker Europas gefallen sind“ enthüllt.
An diesem Ort sind auch Frauen begraben, da sich in der Roten Armee auch Soldatinnen in der kämpfenden Truppe befanden. Darüber hinaus sind hier Soldaten bestattet worden, die nicht in den letzten Kampfhandlungen um die Stadt Wiener Neustadt und die Region zu Tode kamen, sondern auch während der Besatzungszeit.
Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, die die Einnahme der Stadt durch die Rote Armee und die Nachkriegszeit miterlebt haben, erinnern sich an Massenvergewaltigungen durch russische Soldaten – ein Tabuthema, bis heute – und die Abnahme bzw. den Raub von Armbanduhren und Fahrrädern. Die sowjetischen Soldaten wurde mehr als „Besatzer“, weniger als „Befreier“ empfunden. In der russischen Besatzungszone entspannte sich die Situation überhaupt langsamer als in den anderen Zonen Österreichs.
Dies hing auch mit der Beschlagnahmung des sogenannten Deutschen Eigentums, nach dem Potsdamer Abkommen vom August 1945, und von ehemals „arisierten“ Betrieben zusammen. Zu den USIA-Betrieben (unter sowjetischer Verwaltung und Eigentums befindliche Betriebe in Österreich) zählte etwa die Rax-Werke als größtes lokales metallverarbeitendes Unternehmen.
Am 19. September 1955 verließ bekanntlich der letzte sowjetische Soldat Österreich. Dies war auch das Ende der Besatzungszeit für Wiener Neustadt.
Quellen/Literatur:
Peter Sixl (Hg.), Sowjetische Tote des Zweiten Weltkrieges in Österreich. Namens- und Grablagenverzeichnis. Ein Gedenkbuch, Graz/Wien 2010.
Sammlung Sulzgruber, Zeitzeugen-Berichte.