Denkmal Sudetendeutsche
ErinnerungsortDenkmal Sudetendeutsche
47.825300
16.244847
Denkmal für die vertriebenen Sudetendeutschen – Städtischer Friedhof Die Volksgruppe der Sudetendeutschen Auf dem städtischen Friedhof wurde, verborgen hinter dem Verwaltungsgebäude beim Haupteingang, nahe dem Zaun des Friedhofs, ein Denkmal für die vertriebenen Sudetendeutschen angelegt. Das Gebiet, in dem bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs die deutsche Minderheit in der ehemaligen Tschechoslowakei lebte, wurde auf dem schwarzen Marmor dargestellt: Im Oktober 1938 waren diese deutschsprachigen Gebiete der Tschechoslowakei annektiert und mit dem 21. Oktober die Verwaltung Deutsch-Südmährens – mit den Bezirken Neu-Bistritz, Znaim und Nikolsburg – an „Niederdonau“ (Niederösterreich) angegliedert worden. Sudetendeutsche kamen daraufhin auch nach Wiener Neustadt. Die NS-Frauenschaft Wiener Neustadt organisierte damals Spenden-Sammlung (Kleider, Schuhe etc.) für diese „sudetendeutschen Flüchtlinge“, die hier bleiben wollten. Die sudetendeutschen Kinder und Jugendlichen wurden an den Schulen eingeschrieben und nahmen am Unterricht teil. Am 15. März 1939 kam es zur Einverleibung der „Rest-Tschechei“ und zur Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren“. Noch vor Kriegsende 1945 flüchteten viele Sudetendeutsche aus Angst vor Übergriffen der tschechoslowakischen Bevölkerung und der sowjetischen Armee. Während der Zeit der Okkupation durch die Deutsche Wehrmacht war es zu zahlreichen Gewaltakten gegen die tschechoslowakische Bevölkerung gekommen, jetzt wurde gleichsam Rache wegen dieser NS-Verbrechen und der NS-Herrschaft genommen. Es begann die gewaltsame Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus dem Gebiet der Tschechoslowakei. In einer ersten Phase vertrieb man 800.000 Menschen und beschlagnahmte deren Eigentum (auf Basis der sogenannten „Beneš-Dekret“). Davon starben über 241.000 Sudetendeutsche an Hunger, aufgrund der ihnen zugefügten Gewalt und Misshandlungen, auf Todesmärschen und in Massakern, aber auch wegen über sie gefällten Todesurteilen. In einer zweiten Phase wurden über 2,2 Millionen Menschen „ausgesiedelt“. In Wiener Neustadt lebten Sudetendeutsche, die zum Beispiel 1938 und später in die Stadt gekommen waren. Sie nahmen 1945/46 vertriebene Angehörige auf. Das Denkmal für die vertriebenen Sudetendeutschen erinnert an den Verlust der Heimat und den Tod von Verwandten. Quellen/Literatur:Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns, Berndorf 2013.Hans Henning Hahn (Hg.), Hundert Jahre sudetendeutsche Geschichte. Eine völkische Bewegung in drei Staaten, Frankfurt 2007.
Sowjetischer Soldatenfriedhof
47.825960
16.244746
Denkmal für die vertriebenen Sudetendeutschen – Städtischer Friedhof
Die Volksgruppe der Sudetendeutschen
Auf dem städtischen Friedhof wurde, verborgen hinter dem Verwaltungsgebäude beim Haupteingang, nahe dem Zaun des Friedhofs, ein Denkmal für die vertriebenen Sudetendeutschen angelegt. Das Gebiet, in dem bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs die deutsche Minderheit in der ehemaligen Tschechoslowakei lebte, wurde auf dem schwarzen Marmor dargestellt:
Im Oktober 1938 waren diese deutschsprachigen Gebiete der Tschechoslowakei annektiert und mit dem 21. Oktober die Verwaltung Deutsch-Südmährens – mit den Bezirken Neu-Bistritz, Znaim und Nikolsburg – an „Niederdonau“ (Niederösterreich) angegliedert worden. Sudetendeutsche kamen daraufhin auch nach Wiener Neustadt. Die NS-Frauenschaft Wiener Neustadt organisierte damals Spenden-Sammlung (Kleider, Schuhe etc.) für diese „sudetendeutschen Flüchtlinge“, die hier bleiben wollten. Die sudetendeutschen Kinder und Jugendlichen wurden an den Schulen eingeschrieben und nahmen am Unterricht teil. Am 15. März 1939 kam es zur Einverleibung der „Rest-Tschechei“ und zur Errichtung des „Protektorats Böhmen und Mähren“.
Noch vor Kriegsende 1945 flüchteten viele Sudetendeutsche aus Angst vor Übergriffen der tschechoslowakischen Bevölkerung und der sowjetischen Armee. Während der Zeit der Okkupation durch die Deutsche Wehrmacht war es zu zahlreichen Gewaltakten gegen die tschechoslowakische Bevölkerung gekommen, jetzt wurde gleichsam Rache wegen dieser NS-Verbrechen und der NS-Herrschaft genommen. Es begann die gewaltsame Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus dem Gebiet der Tschechoslowakei. In einer ersten Phase vertrieb man 800.000 Menschen und beschlagnahmte deren Eigentum (auf Basis der sogenannten „Beneš-Dekret“). Davon starben über 241.000 Sudetendeutsche an Hunger, aufgrund der ihnen zugefügten Gewalt und Misshandlungen, auf Todesmärschen und in Massakern, aber auch wegen über sie gefällten Todesurteilen. In einer zweiten Phase wurden über 2,2 Millionen Menschen „ausgesiedelt“.
In Wiener Neustadt lebten Sudetendeutsche, die zum Beispiel 1938 und später in die Stadt gekommen waren. Sie nahmen 1945/46 vertriebene Angehörige auf. Das Denkmal für die vertriebenen Sudetendeutschen erinnert an den Verlust der Heimat und den Tod von Verwandten.
Quellen/Literatur:
Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns, Berndorf 2013.
Hans Henning Hahn (Hg.), Hundert Jahre sudetendeutsche Geschichte. Eine völkische Bewegung in drei Staaten, Frankfurt 2007.