Bombengedenksäule
ErinnerungsortBombengedenksäule
47.812790
16.243073
Bombengedenksäule – Hauptplatz 3 Zur Erinnerung an zehntausende Bomben Unter einem Laubenbogen am Hauptplatz 1 befindet sich eine Säule, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dort aufgestellt worden ist: die „Bombengedenksäule“: 1946 ließ der damalige Bürgermeister, Rudolf Wehrl, diese Säule errichten. Sie soll zum einen an die rund 52.000 Bomben erinnern, die in 29 Luftangriffen von den Alliierten auf die Steinfeldstadt abgeworfen worden waren und nicht nur zahlreiche Gebäude zerstörten, sondern auch hunderten Menschen das Leben kostete. Dem Betrachter erschließt sich nicht, dass das Eisengitter und der Sockel von zerstörten Gebäuden des Stadt stammen, aber eben dies macht die besondere Verbindung zwischen den Einwirkungen des Krieges und dieser Säule aus. Zum anderen weist der Baumstamm auf die Mariensäule hin, die nicht weit entfernt, im östlichen Teil des Hauptplatzes steht. Sie war im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden und abgebrochen, ähnlich wie es der Baumstamm widerspiegeln soll. In den Stamm wurden Nägel eingeschlagen, die sowohl die Bomben als auch den Willen zum Wiederaufbau symbolisieren. Der erste Nagel wurde von Bundespräsident Dr. Karl Renner am 29. September 1946 eingeschlagen. Er gab außerdem eine Geldspende in der Höhe von 1.000 Schilling zur Wiedererrichtung der Waldschule. Die neben der Säule angebrachte Gedenktafel informiert uns, wie folgt: „Diese Bombensäule ist ein Erinnerungszeichen an die 52.000 Bomben,die Wiener Neustadt zu einem Trümmerfeld machten.Aufgestellt anlässlich der 750 Jahr Feier am 22.9.1946.“ (1946 wurde in Wiener Neustadt die 750-Jahr-Feier als Stadtjubiläum nachgeholt. Damals nahm man die Stadtgründung mit dem Jahr 1194 an, heute ist das Gründungsjahr 1192 nachgewiesen.) Wenn man die „Bombengedenksäule“ genauer betrachtet, dann fällt auf, dass letztlich nicht über 50.000 Nägel (in der Anzahl der Bomben) eingeschlagen wurden, wie manchmal sogar fälschlich behauptet wird. Aber die Säule erinnert außerdem an einen älteren Brauch aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, nämlich die so genannten „Kriegsnagelungen“, als man in den Kriegsjahren gegen eine Spende einen Nagel in ein hölzernes Objekt einschlug. Fast ausschließlich in Österreich und Deutschland findet man daher entsprechende Objekte, die beispielsweise vom „Nagelmann“, „Nagelbild“, „Nagelbuch“ oder „Nagelkreuz“ bis hin zur „Nagelsäule“ reichen – und Letztere haben wir auch hier in Wiener Neustadt vor uns, allerdings in einem etwas anderen Zusammenhang. Quellen/Literatur:Gertrud Gerhartl, Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft, Wiener Neustadt 19932.Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns, Berndorf 2013.
Steine aus Mauthausen
47.812430
16.241443
Bombengedenksäule – Hauptplatz 3
Zur Erinnerung an zehntausende Bomben
Unter einem Laubenbogen am Hauptplatz 1 befindet sich eine Säule, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dort aufgestellt worden ist: die „Bombengedenksäule“:
1946 ließ der damalige Bürgermeister, Rudolf Wehrl, diese Säule errichten. Sie soll zum einen an die rund 52.000 Bomben erinnern, die in 29 Luftangriffen von den Alliierten auf die Steinfeldstadt abgeworfen worden waren und nicht nur zahlreiche Gebäude zerstörten, sondern auch hunderten Menschen das Leben kostete. Dem Betrachter erschließt sich nicht, dass das Eisengitter und der Sockel von zerstörten Gebäuden des Stadt stammen, aber eben dies macht die besondere Verbindung zwischen den Einwirkungen des Krieges und dieser Säule aus.
Zum anderen weist der Baumstamm auf die Mariensäule hin, die nicht weit entfernt, im östlichen Teil des Hauptplatzes steht. Sie war im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden und abgebrochen, ähnlich wie es der Baumstamm widerspiegeln soll.
In den Stamm wurden Nägel eingeschlagen, die sowohl die Bomben als auch den Willen zum Wiederaufbau symbolisieren. Der erste Nagel wurde von Bundespräsident Dr. Karl Renner am 29. September 1946 eingeschlagen. Er gab außerdem eine Geldspende in der Höhe von 1.000 Schilling zur Wiedererrichtung der Waldschule.
Die neben der Säule angebrachte Gedenktafel informiert uns, wie folgt:
„Diese Bombensäule ist ein Erinnerungszeichen an die 52.000 Bomben,
die Wiener Neustadt zu einem Trümmerfeld machten.
Aufgestellt anlässlich der 750 Jahr Feier am 22.9.1946.“
(1946 wurde in Wiener Neustadt die 750-Jahr-Feier als Stadtjubiläum nachgeholt. Damals nahm man die Stadtgründung mit dem Jahr 1194 an, heute ist das Gründungsjahr 1192 nachgewiesen.)
Wenn man die „Bombengedenksäule“ genauer betrachtet, dann fällt auf, dass letztlich nicht über 50.000 Nägel (in der Anzahl der Bomben) eingeschlagen wurden, wie manchmal sogar fälschlich behauptet wird. Aber die Säule erinnert außerdem an einen älteren Brauch aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, nämlich die so genannten „Kriegsnagelungen“, als man in den Kriegsjahren gegen eine Spende einen Nagel in ein hölzernes Objekt einschlug. Fast ausschließlich in Österreich und Deutschland findet man daher entsprechende Objekte, die beispielsweise vom „Nagelmann“, „Nagelbild“, „Nagelbuch“ oder „Nagelkreuz“ bis hin zur „Nagelsäule“ reichen – und Letztere haben wir auch hier in Wiener Neustadt vor uns, allerdings in einem etwas anderen Zusammenhang.
Quellen/Literatur:
Gertrud Gerhartl, Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft, Wiener Neustadt 19932.
Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns, Berndorf 2013.