Der Stubenberger-Turm
ErinnerungsortDer Stubenberger-Turm
47.810110
16.241722
Lederergasse 29 Der Stubenberger-Turm Teile der noch erhaltenen südlichen Stadtmauer sind beim Parkplatz an der Lederergasse/Bräuhausgasse zu sehen. Dort kann auch das Fundament eines Zwischenturms unter die Lupe genommen werden: des „Stubenberger-Turms“. Seinen Namen hatte er vom steirischen Adelsgeschlecht der Stubenberger erhalten, das aus Pitten (südlich von Wiener Neustadt) stammt. Die Neustadt war im Mittelalter Teil des Pittener Gebiets gewesen. Auf Basis der Neuberger Teilungsverträge von 1379, in denen von den Erben Albrecht und Leopold die Aufspaltung der habsburgischen Länder beschlossen wurde, fiel die Grafschaft Pitten mit Wiener Neustadt an Herzog Leopold III., also die Leopoldinische Linie (welche fortan die Länder Steiermark, Kärnten, Tirol, die Vorlande, Krain u.v.a. verwaltete). Interessanterweise zählte man das Pittener Gebiet mit der Neustadt und dem nahen Neunkirchen in den Bereichen Gericht und Steuer aber nicht zum steirischen, sondern zum österreichischen Verwaltungsgebiet. Die Neustadt hatte bereits seit Jahrzehnten sichtbar eine Sonderstellung eingenommen, weil sie in den Aufzählungen des habsburgischen Länderbesitzes in den historischen Quellen gesondert (ab 1379 als Teil der Steiermark) erwähnt wird. Und übrigens: Zwischen der Stadtmauer und der Zwingermauer ist noch im Ansatz der zirka 25 Meter breite Stadtgraben zu erkennen. Dankenswerterweise ließ die Firma Leiner diesen Stadtmauerabschnitt restaurieren und überdachen. Tipps für nahe Sehenswürdigkeiten: - Durchfahrt „Brauhof“ in der Lederergasse (Torbogen aus dem 20. Jahrhundert) - Inschriftentafel über Zriniyi und Frangipani (Stadtmauer am Leiner-Parkplatz in der Lederergasse) - Mosaik „Gärkeller“ der Brauerei (Stadtmauer am Leiner-Parkplatz in der Lederergasse) Quellen/Literatur: Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns. Berndorf 2013. Gertrud Gerhartl, Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft. Wien 1993. Alois Niederstätter, Die Herrschaft Österreich. Wien 2001. Erwin Reidinger, Planung oder Zufall. Wiener Neustadt 1192. Wiener Neustadt 1995. Erwin Reidinger/Werner Jobst, Archäologische Bauforschungen in Wiener Neustadt. In: Carnuntum-Jahrbuch 1999. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte des Donauraumes. Wien 2000.
Der Biedermeier-Turm
47.808430
16.240284
Lederergasse 29
Der Stubenberger-Turm
Teile der noch erhaltenen südlichen Stadtmauer sind beim Parkplatz an der Lederergasse/Bräuhausgasse zu sehen. Dort kann auch das Fundament eines Zwischenturms unter die Lupe genommen werden: des „Stubenberger-Turms“. Seinen Namen hatte er vom steirischen Adelsgeschlecht der Stubenberger erhalten, das aus Pitten (südlich von Wiener Neustadt) stammt.
Die Neustadt war im Mittelalter Teil des Pittener Gebiets gewesen. Auf Basis der Neuberger Teilungsverträge von 1379, in denen von den Erben Albrecht und Leopold die Aufspaltung der habsburgischen Länder beschlossen wurde, fiel die Grafschaft Pitten mit Wiener Neustadt an Herzog Leopold III., also die Leopoldinische Linie (welche fortan die Länder Steiermark, Kärnten, Tirol, die Vorlande, Krain u.v.a. verwaltete).
Interessanterweise zählte man das Pittener Gebiet mit der Neustadt und dem nahen Neunkirchen in den Bereichen Gericht und Steuer aber nicht zum steirischen, sondern zum österreichischen Verwaltungsgebiet. Die Neustadt hatte bereits seit Jahrzehnten sichtbar eine Sonderstellung eingenommen, weil sie in den Aufzählungen des habsburgischen Länderbesitzes in den historischen Quellen gesondert (ab 1379 als Teil der Steiermark) erwähnt wird.
Und übrigens: Zwischen der Stadtmauer und der Zwingermauer ist noch im Ansatz der zirka 25 Meter breite Stadtgraben zu erkennen.
Dankenswerterweise ließ die Firma Leiner diesen Stadtmauerabschnitt restaurieren und überdachen.
Tipps für nahe Sehenswürdigkeiten:
- Durchfahrt „Brauhof“ in der Lederergasse (Torbogen aus dem 20. Jahrhundert)
- Inschriftentafel über Zriniyi und Frangipani (Stadtmauer am Leiner-Parkplatz in der Lederergasse)
- Mosaik „Gärkeller“ der Brauerei (Stadtmauer am Leiner-Parkplatz in der Lederergasse)
Quellen/Literatur:
Gerhard Geissl, Denkmäler in Wiener Neustadt. Orte des Erinnerns. Berndorf 2013.
Gertrud Gerhartl, Wiener Neustadt. Geschichte, Kunst, Kultur, Wirtschaft. Wien 1993.
Alois Niederstätter, Die Herrschaft Österreich. Wien 2001.
Erwin Reidinger, Planung oder Zufall. Wiener Neustadt 1192. Wiener Neustadt 1995.
Erwin Reidinger/Werner Jobst, Archäologische Bauforschungen in Wiener Neustadt. In: Carnuntum-Jahrbuch 1999. Zeitschrift für Archäologie und Kulturgeschichte des Donauraumes. Wien 2000.