Filmdokumente über die Zeitgeschichte von Wiener Neustadt

Historische Originalaufnahmen

Neben Fotografien, Luftaufnahmen, Postkarten, Plänen, schriftlichen Dokumenten und vielen anderen historischen Bild- und Text-Quellen bezieht TOWN auch Filmdokumente mit ein. Vor allem für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts sind dies Raritäten von besonderem Informationswert.

Die ersten Aufnahmen, die hier auf TOWN gezeigt werden dürfen, stammen von der Stadtgemeinde Wiener Neustadt und aus Privatbesitz der Familie Witetschka sowie von Herrn Alfred Walk. Das Team von TOWN dankt herzlichst für diese sehr wertvolle Unterstützung!

Bitte beachten Sie: Diese Filme unterliegen besonderen Rechten. Jede Form der Nutzung der Filmaufnahmen ist verboten. Private bzw. öffentliche Vorführungen sind nicht gestattet. Die Verwendung dieser Filme, auch nur von Filmsequenzen, in Medien aller Art und jegliche Art der Vervielfältigung und Verwertung dieser Filmaufnahmen ist untersagt.

Wiener Neustadt 1946

Dieser zirka 15-minütige Film wurde 1946 aufgenommen, wie im Vorspann beschrieben ist: „aufgenommen am 3. April 1946, dem ersten Jahrestag der Befreiung durch die Rote Armee.“ – „An der Kamera Herbert Thallmayer“. Der Film wurde im Auftrag des damaligen Bürgermeisters von Wiener Neustadt, Rudolf Wehrl, angefertigt. In den folgenden historischen Aufnahmen werden zahlreiche Stadtteile, Gebäude, Straßenzüge und Kulturdenkmäler in ihrem Zustand und ihrem Zerstörungsgrad gezeigt. Der Sprecher führt durch die zerbombte Stadt und erklärt, was das Gezeigte einst gewesen ist, und solches, was man öfters anhand der Aufnahmen gar nicht mehr erkennt.

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Alltag in der Wiener Straße

Filmaufnahmen aus den Jahren 1945 bis 1955 sind an sich äußerst selten. Dass es allerdings einen filmischen Blick auf das Leben in der Wiener Straße gibt, ist daher wahrlich sensationell. Russische Soldaten und die Wiener Neustädter Bevölkerung gehen die Wiener Straße entlang. Passanten kommen miteinander ins Gespräch und betrachten die Auslagen. Aufgenommen wurde der Bereich der Kreuzung der Wiener Straße zur Domgasse.

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Ausstellungsgelände Wiener Neustadt

Das Wiener Neustädter Ausstellungsgelände war im Sommer ein beliebtes Ziel, wenn hier auch Vergnügungen geboten wurden. Es lockten beispielsweise die Fahrt mit dem Ringelspiel und mit dem Autodrom oder Schaukeln. Kulinarisches wurde in einigen Gastgärten konsumiert. Der Kurzfilm zeigt das Leben auf dem Ausstellungsgelände zirka 1952. Damals schien ein Regenguss Probleme in einem Gastgarten verursacht zu haben, die man zu beheben versuchte. Dkfm. Josef Odendorfer (Café Meszaros, "Goldener Hirsch") war damals "für das leibliche Wohl" verantwortlich.

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Autofahrt in den 1950er Jahren

Seit den Autobahnbau-Projekten in den 1930er Jahren und der Zeit des Nationalsozialismus, in der die Autobahn nicht nur zum Symbol der so genannten „Arbeitsbeschaffung“, des technischen Fortschritts und des wirtschaftlichen Aufschwungs wurde, gab es ein Netz von Autobahnen bzw. Schnellstraßen. In den 1950er Jahren konnten sich immer mehr Österreicher einen PKW leisten. Die Fahrt mit dem Privatauto – sei es ein Wochenend-Ausflug oder eine Urlaubsreise (zum Beispiel in den Süden) – war ein Ausdruck von ökonomischem Aufschwung und sogar Luxus. Das Verkehrsaufkommen auf den regionalen Straßen war noch relativ gering. Die Filmaufnahmen „Autofahrt in den 1950er Jahren“ zeigen uns den Blick aus einem fahrenden PKW auf einer Autobahn. Die Insassen haben für eine Reise in das Salzkammergut alles eingepackt, fahren auf einer fast autofreien Autobahn und genießen dann die Sonne bei einem Picknick.

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Wiederaufbau in den 1950er Jahren

Wiener Neustadt wurde nach 1945, nachdem die Stadt von zehntausenden Bomben schwer zerstört worden war, mit großem Einsatz wieder aufgebaut. Die späten 1940er Jahre und die 1950er Jahre standen für eine Zeit des Wiederaufbaus und wirtschaftlichen Aufschwungs. Der Beginn einer langen Ära des Friedens war untrennbar mit dem Stadtbild von Baumaschinen, Kränen und Arbeitskräften verbunden. Die Filmaufnahmen „Wiederaufbau in den 1950er Jahren“ zeigen die Errichtung eines Gebäudes in der Wiener Straße durch die Firma Lang und Menhofer (Fertigstellung 1962). Es werden die verschiedenen Bauabschnitte, der Einsatz von Maschinen und die damals noch angewandte Bautechnik und Architektur erkennbar.

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Familien-Idylle

Die Wiener Neustädter und Wiener Neustädterinnen versuchten nach den furchtbaren Kriegsjahren und den schweren Tagen der unmittelbaren Nachkriegszeit nun in den 1950er Jahren (1953 oder 1954) das Leben zu genießen. In die Kinder und die junge Generation wurden neue Hoffnungen gesetzt. Die Filmaufnahmen zeigen eine Familie (Eltern mit Kind, Großeltern) in ihrem herbstlichen Garten. Die kleine Tochter steht im Mittelpunkt. Mit ihr werden die Aufnahmen regelrecht inszeniert. Man freut sich sichtlich über die momentane Unbeschwertheit, die Gesundheit, die Natur und über das, was man sich bisher aufbauen konnte.

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Die "Gartenkaserne"

Der hier bereitgestellte Film stammt aus dem Privatbesitz von Alfred Walk, der in den 1963 mit seiner Normal-8-Kamera einige kurze Szenen in Wiener Neustadt und der Region aufnahm. Dass es überhaupt dazu gekommen war, ist den glücklichen Umständen zu verdanken, dass Alfred Walk zum einen von einem Freund eine Filmrolle geschenkt bekommen hatte und es ihm zum anderen die Kasernen-Führung gestattet hatte, einen kurzen Schwarz-Weiß-Film zu drehen. Wir können zuerst die Militärakademie in Wiener Neustadt und unter anderem Szenen in der "Gartenkaserne" (zum Beispiel die Baracke der 10. Sanitäts-Ausbildungskompanie) im Frühjahr sehen. Es folgen Aufnahmen von der Grundausbildung bei den Sanitätern in der damaligen Zeit: Exerzieren (auf dem Areal der "Gartenkaserne") und Teile der Schieß-Ausbildung bei Wöllersdorf (zum Beispiel mit der Pistole [P 38] und mit dem Sturmgewehr [StG 58]). Die aus insgesamt neun Baracken bestehende "Gartenkaserne" gehörte zwar organisatorisch zur MilAk, sie befand sich allerdings zwischen der Weikersdorfer Straße und der Brunner Straße, westlich der Erlöserkirche. Die Einfahrt war genau gegenüber dem "Lukerten Kreuz" (das aber nach seiner Versetzung 1976 heute an einer anderen Stelle steht). Mit gepflegten Blumenbeeten versuchte man die von Straßen und Gehwegen durchzogene Umgebung der schlichten Holzbauten etwas zu verschönern. Insgesamt erhält man mit diesem Film einen knappen, gelungenen Einblick in die "militärische Welt" der 1960er Jahre.

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"Der Fenstergucker" - ein filmisches Zeitdokument

"Der Fenstergucker" war der Titel einer Fernsehreihe des ORF im Bereich Kultur, die ab dem Ende der 1950er Jahre jahrzehntelang ausgestrahlt wurde: eine "ORF-Fernsehserie, die uns mit landschaftlichen Schönheiten und Baudenkmälern Österreichs bekannt macht", wie es zum Beispiel in den TV-Programmen der 1960er Jahre hieß. Im hier bereitgestellten zirka 12-minütigen Schwarz-Weiß-Film wird die Geschichte von Wiener Neustadt dargestellt. Wir erfahren vom Sänger Blondel, der Freilassung von König Richard Löwenherz, der Gründung der Neustadt und den folgenden Entwicklungen und Ereignissen. Die Aufnahmen zeigen beispielsweise den Reckturm, das Kapuziner-Kloster, St. Peter/Sperr, kunstgeschichtlich wertvolle Hausfassaden, den Hauptplatz und seine Laubengänge, den Wiener Neustädter Kanal, den Liebfrauendom, die Spinnerin am Kreuz, die Alte Kronen-Apotheke, das Neukloster, die St.-Georgs-Kirche, der Burg/Militärakademie, das Zeughaus, das Akademiepark-Gelände und viele andere Örtlichkeiten unserer Stadt. Der Sprecher berichtet über die historischen Entwicklungen, ausgehend vom Mittelalter, und die Stadtgeschichte von Wiener Neustadt, wobei ausgesprochen viele Details erzählt werden. Der inhaltliche Bogen spannt sich von der Stadtgründung im 12. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg, wodurch man eine Fülle von Informationen zur Geschichte erhält. Schon wegen der zahlreichen Aufnahmen von Stadtteilen, Gebäuden und Objekten ist dieser Film ein wichtiges Zeitdokument über Wiener Neustadt aus den frühen 1960er Jahren!

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Kinderglück

Ein gesundes Kind zählte in den Familien natürlich zum großen Glück. Dementsprechend intensiv kümmerte sich die Hausfrau von damals um den Nachwuchs. Grundsätzlich bestand die Aufgabe der Frau in den 1960er Jahren – nach dem damaligen konservativen Rollenbild – unbestritten darin, den Haushalt zu führen und dem Ehemann eine „gute Hausfrau“ zu sein, sowie in der Pflege und Erziehung des Kindes.

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Ausmusterung

Die Ausmusterung an der Theresianischen Militärakademie gehört zu den jährlichen Fixterminen im Jahreskreis. Auf dem Maria-Theresienplatz werden die jungen Berufssoldaten, die ihre Ausbildung an der Akademie erfolgreich beendet haben, aber auch die Milizsoldaten, die eine entsprechende Offiziersausbildung absolviert haben, schließlich zum Leutnant ausgemustert, das heißt, ihnen wird der Dienstgrad eines Leutnants verliehen. Zur traditionellen Ausmusterung sind stets der Bundespräsident, der Verteidigungsminister, hohe Offiziere des Bundesheeres und Vertreter der Geistlichkeit anwesend. Der Film vom Anfang der 1970er Jahre zeigt einige während der Ausmusterung durchgeführte militärische Abläufe und Rituale. Die Ehrengäste sitzen beim Osttor der Burg, weitere Gäste und das Publikum stehen auf dem Balkon und auf dem Platz. Leider sind manche Sequenzen dieses Films, der an einem sonnigen Herbsttag in Wiener Neustadt aufgenommen wurde, unscharf bzw. sehr dunkel.

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Gedenken beim „Eisernen Ritter“

An der Südseite des Wiener Neustädter Doms befindet sich der so genannte „Eiserne Ritter“. Diese Statue wurde im Gedenken an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs errichtet und später die Listen in der dazugehörende Gedenkkapelle im Dom um die Namen der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs erweitert. Es wurde zur Tradition, auch an diesem Erinnerungsort – regelmäßig und mit militärischen Ehren – der Toten zu gedenken. Der Film aus den 1970er Jahren zeigt eine solche Gedenkveranstaltung, an der die Gäste auf der einen Seite auf Sesselreihen vor dem provisorischen Altar Platz nehmen konnten und auf der anderen Seite eine Ehrenformation des Bundesheeres und Mitglieder des Bürgerkorps Aufstellung genommen hatten. Die Handhabung der Fahnen und der Gewehre wurden vom Kameramann genauer aufgenommen.

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Die „Heiligen Drei Könige“ in Wiener Neustadt

Zum religiösen Leben in der Stadt Wiener Neustadt zählt es, wie in allen römisch-katholischen Gemeinden, dass im Jänner, wenn der Dreikönigstag auf dem christlichen Festkalender aufscheint, junge Mitglieder der Pfarrgemeinde freiwillig die Kostüme der „Heiligen Drei Könige“ überstreifen und zumindest begleitet von einem Erwachsenen die Haushalte aufsuchen, um dort Sprüche aufzusagen, das neue Jahr auf den Türstock zu schreiben und um eine Spende zu ersuchen. Der Privatfilm zeigt eine solche Jugendgruppe zur Zeit des Dreikönigstages, die aus den Heiligen Drei Königen, einem Sternträger und einer Begleitperson besteht und in den späten 1970er Jahren im Ungarviertel in Wiener Neustadt unterwegs ist; weiters auch eine 6-köpfige Gruppe von Burschen von unterschiedlichem Alter.

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Erstkommunion in der Neuklosterpfarre

Die Pfarre Neukloster stellt eine seit dem Mittelalter bestehende kirchliche Einrichtung der Stadt dar. Die Kirche mit dem anschließenden reizvollen Kreuzgang ist ein beliebter Ort für Hochzeiten, Taufen und andere Feierlichkeiten. Der Film vom Mai 1977 zeigt, wie die Familie am Tag der Erstkommunion des Sohnes ihr Zuhause verlässt. Die Kinder und die Erwachsenen versammeln sich in festlicher Kleidung im Innenhof des Neuklosters: die Burschen im blauen Anzug, die Mädchen in Weiß mit Kopfschmuck. Über den Seiteneingang geht die Gruppe durch den Kreuzgang in die Kirche. Auch nach der Zeremonie, als alle wieder zurück in den Hof strömen, wurde die Festgesellschaft aufgenommen.

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Sport am Neuklosterplatz

Der so genannte Neuklosterplatz in der Ungargasse diente seit Jahrzehnten der Jugend und jungen Erwachsenen als Areal zur Ausübung verschiedener Sportarten. Schon in der Zwischenkriegszeit war er Treffpunkt für Sportvereine und während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er außerdem zum Festplatz der NS-Jugendorganisationen (HJ, BDM). Bis heute wird dieser Sportplatz von Vereinen und Schulen genutzt. Der Film aus den 1970er Jahren zeigt Burschen und Mädchen im Kindes- und Jugendalter bei Aufwärmübungen, Spielen und sportlichen Disziplinen, wie Ballweitwurf, Weitsprung und Kurzstreckenlauf.

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Eislaufplatz Wiener Neustadt

Der Eislaufplatz von Wiener Neustadt in der Giltschwertgasse war in der kalten Jahreszeit ein Treffpunkt für Alt und Jung. Hatte man in Wiener Neustadt beispielsweise bis in den Zweiten Weltkrieg im Stadtpark einen großen Eislaufplatz vorgefunden, so bot der neue Eislaufplatz nahe dem Stadion später wieder die Möglichkeit, das Eislaufen zu erlernen. Wenn sich Vereine und Schulklassen auf dem Eis befanden, dann spannte man gerne ein Seil über die Eisfläche, sodass im abgesperrten Bereich auf dem Platz ungestört geübt werden konnte. Die beiden Filmsequenzen aus den späten 1970er Jahren zeigen das Eislaufen auf dem Wiener Neustädter Eislaufplatz. Sehr gut sind die Werbetafeln im Hintergrund und an den Seiten erkennbar. Die Akteure machen ihre Übungen auf dem Eis: verschiedene Drehungen, das Fahren auf einem Bein, Umsteigschritte etc. Man sieht außerdem die damals typischen Winteranzüge und die beliebten weißen Eislaufschuhe dieser Zeit.

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